Duisburg. Die Kindernothilfe trauert um Lüder Luers. Das Gründungsmitglied der Hilfsorganisation starb am Donnerstag im Alter von 95 Jahren.
Die Kindernothilfe trauert um Lüder Luers. Der letzte Gründervater der Hilfsorganisation mit Sitz in Duisburg starb am Donnerstag im Alter von 95 Jahren im Kreis seiner Familie in Ratingen.
Der Gartenbau-Architekt war ab 1973 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe und wurde 2020 als bisher Einziger für sein herausragendes Engagement mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Am 18. Februar wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
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Lüder Lüers stieg 1965 aus seinem Unternehmen aus, um acht Jahre lang die Arbeit der Kindernothilfe in Indien zu organisieren. Er sorgte für Qualifizierung der Projektmitarbeitenden und eröffnete neue Arbeitsbereiche, etwa die Hilfe für poliogeschädigte Kinder. 1969 war er beteiligt an der Gründung der ersten Partnerorganisation der Kindernothilfe, dem Church of South India-Council for Child Care. Zwei seiner vier Söhne kamen in Indien zur Welt.
Kontakt zu ehemaligen Patenkindern
Als er 1991 in Rente ging, hielt er Kontakt mit unzähligen ehemaligen Patenkindern in Indien. „Viele waren die Ersten aus ihrem Dorf, die studiert haben. Sie sind Richter geworden, Lehrerinnen, Regierungsbeamte. In ihren Dörfern hat sich viel getan, und die Kindernothilfe war der Zündschlüssel für diese Entwicklung. Ich bin von großem Dank erfüllt, dass Gott meine Fähigkeiten so nutzen konnte“, sagte er.
„Wir als Kindernothilfe haben Lüder Lüers außerordentlich viel zu verdanken“, sagt Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. „Und mit uns all die Kinder, denen sein unermüdlicher Einsatz galt.“