Duisburg-Neudorf. Im Sommer wird die Hauptschule an der Gneisenaustraße in Duisburg-Neudorf aufgelöst. Das sind die Überlegungen der Stadt zum Gebäude.

Rund 4200 Mädchen und Jungen wechseln im Sommer auf die weiterführenden Schulen in Duisburg. An der Gneisenaustraße in Duisburg-Neudorf endet mit dem neuen Schuljahr indes der Betrieb. Die letzte verbliebene Hauptschule im Bezirk Mitte wird aufgelöst. Stadtweit wird es dann nur noch die Hauptschule Ludgerusstraße in Duisburg-Walsum geben. Wie es mit dem Gebäude weiter geht, ist allerdings noch unklar.

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Bereits im Jahr 2017 hat der Stadtrat beschlossen, dass die Hauptschule auslaufen soll – es wurden seitdem keine neuen Jugendlichen mehr aufgenommen. Die Schulkonferenz hatte die Entscheidung seinerzeit zwar bedauert, allerdings sind die großen Proteste ausgeblieben. Eltern und Kinder haben ohnehin schon viel länger mit den Füßen abgestimmt, die Schule hatte kaum Anmeldungen und nahm stattdessen vor allem Kinder auf, die an anderen Bildungseinrichtungen keinen Platz mehr bekommen hatten. „Allen ist bewusst, dass die Anmeldezahlen ein deutliches Votum gegen die Hauptschule sind“, beschrieb die damalige Schulleiterin Ursula Freyer im Jahr 2017 die Stimmung.

45 Jugendliche besuchen aktuell die Hauptschule in Duisburg-Neudorf

Laut Stadt besuchen derzeit 45 Schülerinnen und Schüler an der Gneisenaustraße den Jahrgang neun und 54 Jugendliche die zehnte Klasse. „Die Schülerinnen und Schuler werden auf andere Schulsysteme aufgeteilt, das sind aber sehr wenige – oder sind am Berufskolleg angemeldet. Aufgrund ihres Alters ist das möglich“, erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem auf Nachfrage unserer Zeitung.

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Was mit dem Gebäude passieren soll, ist noch nicht geklärt. „Auch, wenn die Hauptschule ausläuft, handelt es sich weiterhin um einen idealen Schulstandort. Es ist geplant, diesen auch zukünftig weiter als solchen zu nutzen. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen und pädagogischer Zusatzbedarfe, wie zum Beispiel die Erweiterung des offenen Ganztags, liegt aktuell ein hoher Bedarf an Schul- und Bildungsraum im Bezirk Mitte vor“, sagt Priem. So ist das Gebäude als potenzieller Förderschulstandort in der Prüfung, wobei auch die Nutzung als Grundschule in Frage käme. „Eine endgültige Entscheidung zur Folgenutzung ist jedoch noch nicht getroffen worden und wird auch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen“, so Priem.

Gebäude als Förder- oder Grundschule denkbar

Stadtsprecherin Gabi Priem weiß, dass der Standort an der Gneisenaustraße ideal für die Nutzung als Schule sei. Aktuell laufen Überlegungen, ob dort vielleicht eine Grund- oder Förderschule einziehen könnte.
Stadtsprecherin Gabi Priem weiß, dass der Standort an der Gneisenaustraße ideal für die Nutzung als Schule sei. Aktuell laufen Überlegungen, ob dort vielleicht eine Grund- oder Förderschule einziehen könnte. © RR | Foto: Stadt Duisburg

Kinder mit Förderbedarf aus dem Bezirk Mitte können zum einen eine Regelschule als „Schule des Gemeinsamen Lernens“ besuchen, zum anderen, je nach Förderbedarf, die städtischen Förderschulen und die Förderschulen des LVR. Im Bezirk Mitte deckt die Förderschule Eschenstraße den Förderbedarf „Lernen“ ab, die Kranichschule den Bedarf für „Sprache“ und die LVR Schule Johanniterschule den Bedarf für den Bereich „Sehen“.

Die Schule an der Gneisenaustraße wurde 1910 errichtet. Im Wandel der Zeit und unter den Zwängen der damaligen politischen Verhältnisse hat die Schule einen wechselvollen Weg zurückgelegt, bei dem sich auch mehrfach ihr weltanschaulicher Charakter änderte, geht aus der Chronik zum 75-jährigen Bestehen hervor. „In der Zeit änderten sich nicht nur die Lerninhalte, sondern auch die Struktur der Schule.“ 1968 wurde in diesem Gebäude dann eine Gemeinschaftshauptschule errichtet.

>> Die Anmeldezahlen

132 Kinder wollen künftig die Gesamtschule Globus am Dellplatz besuchen, 167 haben sich an der Gesamtschule-Mitte angemeldet. Für das „Hildegardis“ gibt es 74 Anmeldungen, beim „Steinbart“ 126, am Mercator-Gymnasium 93, das Landfermann-Gymnasium zählt 184.

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Einen deutlichen Überhang bei der Nachfrage verzeichnet nur das Landfermann-Gymnasium (+34), sechs mehr Anmeldungen als Plätze hat mit dem „Steinbart“ ein weiteres Innenstadt-Gymnasium.