Duisburg. Mit der Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung verbinden sich viele Hoffnungen. So will Duisburg Business & Innovation die Stadt beleben.
Umzug ins Digitalkontor am Calaisplatz, Umbenennung in Duisburg Business & Innovation (DBI), eine veränderte Gesellschafter-Struktur, mehr Personal, neue Aufgaben: Ein Jahr nach dem Amtsantritt von Rasmus C. Beck als Chef ist der Umbau der Duisburger Wirtschaftsförderung weitgehend abgeschlossen.
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„Nicht eine Sekunde“ habe er bisher den Wechsel von Business Metropole Ruhr (2013 bis 2021) bereut, betont der 42-Jährige. „In Duisburg ist jeden Tag was los.“ Mit der Gründung des Beirats, dem Thyssenkrupp Steel-Chef Bernhard Osburg und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger vorstehen, ist das letzte DBI-Organ konstituiert. Mehrere neue Mitarbeiter sind bereits hinzugekommen, weitere werden in den nächsten Jahren folgen. Derzeit zählt die DBI 20 Mitarbeiter, ihre Zahl soll noch bis auf 32 steigen, hinzu kommen Projektstellen.
Projekte für die Gestaltung der Duisburger Zukunft
„Wir haben im ersten halben Jahr fast 500.000 Euro an Projektmitteln zusätzlich bekommen“, berichtet der DBI-Chef. „Wir wollen uns nicht durch Förderprojekte in unserer Arbeit zerfasern, aber sie spielen für unsere Arbeit eine wichtige Rolle.“ Das Innenstadt-Management gehört dazu, auch ein Konzept für den Technologie-Campus Wedau-Nord. „Wir müssen jetzt die Projekte abarbeiten, mit denen wir Duisburgs Zukunft gestalten wollen.“
Wirtschaftsförderer müssen sich an ihrem Erfolg messen lassen
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Die Erwartungshaltung sei dabei klar: „Wir bringen die Kompetenz aus der Wirtschaft ein und wollen Projekte mit hoher Geschwindigkeit hinbekommen. Alle werden kritisch darauf schauen, ob uns das gelingt.“ Es gebe noch „Kapazitäts- und auch Qualitätsprobleme“, räumt Beck ein. Man wolle daraus lernen, „denn in Duisburg wie an anderen Orten dauern viele Entwicklungen zu lang“. Ein Problem sei, „dass viele externe Investoren das Ruhrgebiet noch nicht so genau kennen.“ Aber der Duisburger Büromarkt zeige, dass die Nachfrage nach hochwertigen Flächen steige, das Angebot geringer werde. „Aber das Ruhrgebiet bleibt in einer aufholenden Entwicklung.“
Duisburg soll auch für Investitionen in hochwertiges Wohnen attraktiv sein
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Die Entwicklung der Stadt müsse auch für die Menschen gut sein, so der DBI-Chef, „aber es ist auch wichtig, dass Neubaugebiete für höherwertiges Wohnen entstehen.“ Die Erfahrung, dass höhere Preise und Mieten zu erzielen sind, werde weitere Investoren anziehen. Wichtig ist das etwa für die Entwicklung der „Duisburger Dünen“ am einstigen Güterbahnhof, die noch am Anfang steht. „Dort müssen wir zeigen, dass wir über die lange Strecke das hinkriegen, was bisher nur als Vision existiert.“
DBI-Chef: Erneuerungen in den bestehenden Quartieren sind wichtig
Neubauprojekte wie „6-Seen-Wedau“ lösen nicht die Probleme anderer Ortsteile, das weiß auch Beck. Deshalb engagiere sich die DBI auch in Hochfeld, betont er. „Es muss Erneuerungen auch in den bestehenden Quartieren geben. Nebeneinander laufen lassen funktioniert nicht.“ Es sei kein rein städtebauliches und soziales Thema: „Wirtschaft muss mitgestalten. Das machen die Initiativen von Haniel für Ruhrort und des Initiativkreises Ruhr für Hochfeld deutlich.“
Die „Wasserstoff-Hauptstadt“ braucht weitere Gewerbeflächen
Kurz ist die Liste kurzfristig vermittelbarer Gewerbefläche, lang die der Anfragen – auch von Duisburger Firmen. „Es gibt zwar ein planerisch gesichertes Potenzial, aber die Flächen müssen noch aufbereitet werden“, so Beck. Wichtig ist, dass sie zügig verfügbar werden: Um dem Anspruch als künftige „Wasserstoff-Hauptstadt“ gerecht zu werden, sollen sich nach Plug Power weitere Unternehmen aus der Branche ansiedeln können. Durch ein neues Gründungsformat soll die Stadt auch für Jungunternehmer attraktiver werden. Eine Heimat könnten sie auf dem Technologie-Campus Wedau-Nord finden.
>> INNENSTADT: DIALOG MIT EIGENTÜMERN DER IMMOBILIEN
- Das Citymanagement hat die DBI von Planungsamt und Duisburg Kontor übernommen. Gutschein- und Bändchen-Aktion waren erste kurzfristige Maßnahmen. Ziel sei „ein neues Leitbild für die Innenstadt, in dem Handel immer noch ein wichtiger Punkt ist“, sagt Rasmus Beck. Auch die anderen Nutzungen wie Wohnen und Gastronomie müssten einbezogen werden.
- Der Versuch, die Immobilienbesitzer ins Boot zu holen, sei „ein dickes Brett“. Als Reaktion auf den „krassen Veränderungsdruck“, den auch die Eigentümer spüren, sei der Kontakt mit ihnen unerlässlich. „Es geht nicht nur um die Handelsflächen, sondern auch um die Etagen darüber.“ Über eigene Gewerbeimmobilien-Berater strebt die DBI einen systematischen Dialog an.