Duisburg-Hochfeld. Vor mehr als drei Jahren brannte die Essensausgabe der Duisburger Tafel am Grunewald. Die Standortfrage ist geklärt, doch die Planung stockt.
Mehr als drei Jahre ist es nun her, seit ein Feuer auf dem Gelände der Duisburger Tafel die Essensausgabe samt Kleiderkammer zerstörte. Doch für einen Neubau am selben Ort fehlen Spenden. Der Verein will für die restliche Summe Privatleute und Unternehmen um Hilfe bitten.
Lange hatte die Tafel nach einem neuen Standort gesucht. Nach diesem schwarzen Tag im Dezember 2018 sei sich der Vorstand des Vereins schnell darüber klar gewesen, ein neues Projekt starten zu wollen, sagt Geschäftsführer Günter Spikofski.
Neuer Standort scheiterte am Protest der Anwohner
„Der Plan lautete zunächst, in die alte Feuerwache in der Wanheimerorter Dickelsbachsiedlung zu ziehen. Dafür waren Kosten von 800.000 Euro veranschlagt, die Hälfte davon aus Spenden. Damit wären wir auch ausgekommen“, sagt er. Doch die Nachbarschaft protestierte, das Vorhaben scheiterte. „Danach kam die Stadt auf uns zu und hat uns einen Erbbaupachtvertrag am selben Ort wie vorher angeboten – das Gelände am Grunewald erhielten wir für einen symbolischen Euro“, schildert Spikofski. Doch für den Neubau fallen höhere Kosten an als für einen Umzug. Der Geschäftsführer schätzt die Gesamtsumme auf etwa 950 000 Euro. Zwar war dies ein Schritt nach vorne für den Verein, doch die Entscheidung fiel mitten in die Corona-Pandemie.
Neuer Standort für Duisburger Tafel- Nachbarn sind verärgert„Da hatten wir zunächst andere Sorgen, außerdem wurde inzwischen ein neuer Vorstand gewählt“, sagt Spikofski. „Während der Pandemie konnten wir sowieso keinen Mittagstisch anbieten, jetzt aber konzentrieren wir uns mit allem was wir haben darauf, dieses Projekt auf den Weg zu bringen. Dazu haben wir uns wieder mit dem Architekturbüro zusammen gesetzt, wie wir das schon getan haben, als es um den Standort an der Feuerwache ging.“
Neue Essensausgabe wird größer und bietet zusätzlich Waschmöglichkeiten
Der Bauantrag sei bereits eingereicht. Doch weiterhin fehlten dem Verein rund 450.000 Euro, um die Ideen zu realisieren, sagt Spikofski. „Coronabedingt sind viele Baumaterialien teurer geworden.“ Er plane verschiedene Spendenaktionen in den kommenden Monaten und wolle Firmen und Privatpersonen ansprechen, um zusätzliche Mittel zu erhalten. „Auch mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband sind wir im Gespräch.“
Der Neubau soll neben den etablierten Einrichtungen wie Mittagstisch und Kleiderkammer auch Möglichkeiten bieten, seine Wäsche zu waschen oder zu duschen. Die Nutzungsräume würden größer, auch die Tierfutterverteilung, sagt Spikofski. Zudem plane der Verein Kursangebote zu gesunder Ernährung als obdachloser Mensch und Beratungsstellen zum Umgang mit Armut und mit Ämtern.
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Wer an die Tafel spenden wolle, könne das für den allgemeinen Betrieb oder eben nur für den Neubau tun. „Die Spendeneingänge sind zweckgebunden“, erklärt Spikofski. Lebensmittel kaufe die Tafel davon nicht, „das widerspricht auch ihrem Sinn.“ Werde das Geld denn aufgetrieben werden können? Von Alternativlosigkeit will Spikofski nicht sprechen. Er sagt: „Es gibt den festen Willen und ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen.“
>>> Mittagstisch der Duisburger Tafel
Zur Zeit befindet sich der Mittagstisch der Duisburger Tafel auf der Grunewaldstraße im Café der ehemaligen Helios-Klinik Marienhospital.
Er ist montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 14 Uhr. Die Essensausgabe findet von 12 bis 13.30 Uhr statt. Die IBAN für das Neubau-Spendenkonto bei der Sparkasse Duisburg lautet: DE 91 3505 0000 0200 3528 88