Duisburg. Streunerkatzen, Zuschüsse für den Zoo und die Preisträger-Ausstellung im Lehmbruck-Museum: Das hat der Duisburger Rat am Montag beschlossen.
Mit der Wahl von Matthias Börger zum Dezernenten für Umwelt und Kultur und von Edeltraud Klabuhn (SPD) zur Bürgermeisterin hat der Rat am Montag wichtige personelle Entscheidungen getroffen. Diese Beschlüsse traf das Stadtparlament in Duisburg außerdem noch:
Eindämmung wilder Katzenpopulationen in Duisburg
Eine wachsende Zahl von Streunerkatzen wird zu einem Problem, das sich ohne Kastration noch verschärfen könnte. Vor allem in Marxloher Hinterhöfen leben viele Tiere unter oft elenden Verhältnissen. Tierschützer schätzen die Zahl auf mindestens 190 Streuner, die dringend kastriert werden müssen.
Der Rat hat am Montag einstimmig einem Antrag der Grünen zur Eindämmung der wilden Populationen zugestimmt. Dazu soll zunächst ein Runder Tisch mit Tierschutz-Organisationen eingerichtet werden, um konkrete Maßnahmen zur zuverlässigen Kastration zu besprechen. Die Stadt wird dafür ein Budget zur Verfügung stellen.
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„Schon lange war absehbar, dass wir als Stadt auf die Situation mit ansteckenden Krankheiten, Futtermangel und Verwilderung reagieren und die Ehrenamtlichen unterstützen müssen. Wir hoffen, dieses unsägliche Tierleid nun eindämmen zu können“, so die Fraktionssprecherin der Grünen, Anna von Spiczak. „Damit die unersetzliche Arbeit der Freiwilligen wirksam unterstützt wird, müssen die beschlossenen Maßnahmen jetzt zügig umgesetzt werden.“
Es müssten zuverlässige Anlaufstellen für Sterilisationen auf dem Stadtgebiet zur Verfügung stehen in Tierarztpraxen oder Tierkliniken und auch Geld, damit Ehrenamtliche die Eingriffe nicht mehr aus eigener Tasche bezahlen müssen, ergänzt die Ratsfrau der Grünen aus Meiderich, Kathrin Selzer.
Wirtschaftsplan für das Filmforum am Dellplatz
Rat- So lief die erste Diskussion zur Duisburger OsttangenteEinstimmig hat das Stadtparlament den Wirtschaftsplan 2022 für das Filmforum beschlossen. Er sieht für das laufende Jahr und die folgenden, bis 2025 jährliche Fehlbeträge in Höhe von 242.500 Euro vor. Bereits seit 2016 wird ein Betrag in dieser Höhe von der Stadt per Verlustausgleich für das kommunale Kino übernommen.
Die Planung der Geschäftsführung wird derzeit noch erschwert durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Zurückhaltung der Besucher sowie die begrenzte Verfügbarkeit von kommerziell erfolgreichen Filmen. Auch die Entwicklung beim Stadtwerke-Sommerkino, wo das Filmforum wichtige Mehreinnahmen generiert, sei „im Moment nicht absehbar“, so die Geschäftsführung weiter.
Zoo: Mehr Geld für die Sanierung des Chinesischen Gartens
Fast vier Millionen Euro originären Zuschuss hat die Stadt im vergangenen Jahr für den Zoo aufgewendet, hinzu kamen 588.000 Euro für coronabedingte Lasten und bis zu 220.000 Euro für die geplante Sanierung des Chinesischen Gartens. Dessen Instandsetzung wird allerdings nicht, wie zunächst geplant, etwa 562.000 Euro, sondern rund eine Million Euro erfordern.
Zum Glück haben sich aber die Besucherzahlen und anderen Erlöse des Tiergartens im vergangenen Jahr positiver als erwartet entwickelt, so dass 220.000 Euro aus dem Pandemieausgleich für die Bauarbeiten im Chinesischen Garten verwendet werden können. Dem stimmte der Rat einstimmig zu.
Lehmbruck-Museum: 90.000 Euro für Preisträger-Ausstellung
Eine international besetzte Jury zeichnete im Februar 2020 Janet Cardiff und George Bures Miller mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis 2020 der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland aus. Der Preis, der zu den international renommiertesten Auszeichnungen für Bildhauerinnen und Bildhauern gehört, würdigt das Künstlerpaar für ihr Lebenswerk, das der Skulptur des 20. und 21. Jahrhunderts neue Dimensionen eröffnet.
Bei der Planung einer repräsentativen Ausstellung mit Werken von Cardiff und Bures Miller, die am 26. März eröffnet werden soll, ergaben sich allerdings Kostensteigerungen für Transporte und Handwerkerleistungen. Der Rat genehmigte deshalb einstimmig zusätzliche 90.000 Euro.
>> GGS BRUCKHAUSEN WIRD OFFENE GANZTAGSSCHULE
- Dem Antrag der Grundschule Bruckhausen zur Umwandlung von einer gebundenen in eine offene Ganztagsschule ab Beginn des Schuljahres 2022/23 hat der Rat einhellig zugestimmt. Vorgespräche mit der Schulaufsicht seien geführt worden, sie gehe von einer Zustimmung aus, so Bildungsdezernentin Astrid Neese.
- Der Lehrermangel, unter dem auch die Bruckhauser Grundschule leidet, ist Hintergrund des Antrags. Während der Unterricht im gebundenen Ganztag von Lehrern bestritten wird, kann für die Angebote des offenen Ganztags ein freier Träger engagiert werden.