Duisburg. In fünf Bezirken und etlichen Stadtteilen sind die Inzidenzen erneut gestiegen. Dabei werden nicht mehr alle bekannten Corona-Fälle mitgezählt.

Die amtliche Erfassung neuer Corona-Fälle ist zurzeit sehr wahrscheinlich ungenauer als noch vor Wochen, die Dunkelziffer nicht mitgezählter Neuinfektionen höher (zu den Gründen: siehe unten). Trotzdem ist die gesamtstädtische Sieben-Tage-Inzidenz, in deren Berechnung ausschließlich positive PCR-Test-Ergebnisse einfließen, in Duisburg zwischen dem 30. Januar und dem 6. Februar weiter gestiegen: von 1453,4 auf 1535,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner. Auf Ebene der sieben Bezirke ergab die Berechnung am Sonntagabend für fünf der sieben Bezirke abermals neue Höchstwerte.

Demnach wurden aus den drei Bezirken nördlich der Ruhr sowie aus der Mitte und dem Süden jeweils noch nie so viele laborbestätigte Neuinfektionen binnen einer Kalenderwoche gemeldet wie in der fünften Woche 2022. Ein im innerstädtischen Vergleich überdurchschnittliches Infektionsgeschehen lag demnach jüngst nicht nur in den drei Nord-Bezirken vor, sondern auch in Homberg/Ruhrort/Baerl – obwohl der offizielle Inzidenzwert dort sogar deutlich gesunken war.

Duisburg: In Walsum gab es die anteilig meisten Corona-Neuinfektionen

• Walsum: 1739,3 (+ 96,3)

• Meiderich/Beeck: 1656,9 (+ 39,5)

• Hamborn: 1655,1 (+ 18,9)

• Homberg/Ruhrort/Baerl: 1646,3 (- 128,5)

• Duisburg gesamt: 1535,2 (+ 81,8)

• Mitte: 1303,5 (+ 175,3)

• Süd: 1376,4 (+ 224,1)

• Rheinhausen: 1280,6 (- 53,8)

Auch in Rheinhausen wurden also weniger neue Fälle als in der Vorwoche registriert.

Nicht mehr alle bekannten Fälle werden mitgezählt

Zu bedenken ist jedoch: Nicht mal mehr alle den Gesundheitsbehörden bekannten Corona-Infektionen gehen inzwischen in die Amtsstatistik ein, auf deren Grundlage das Landeszentrum Gesundheit (LZG NRW) und das Robert Koch-Institut (RKI) die Sieben-Tage-Inzidenz berechnen.

Denn die seit dem 3. Februar in NRW gültige Corona-Test- und -Quarantäneverordnung lässt bei Symptomen auch qualifizierte Schnelltests (zum Beispiel „Bürgertests“) als Anlass für die häusliche Isolierung oder Quarantäne zu. Auf einen positiven Schnelltest müsse darum (wie etwa zur Auflösung der Pool-Testungen in Grundschulen) seit dem 3. Februar keine Bestätigung mehr durch eine PCR-Testung folgen. So hatte es die Stadt Ende Januar erläutert (wir berichteten). Für die Amtsstatistik dagegen, die das Duisburger Gesundheitsamt täglich ans LZG und dieses weiter ans RKI schickt, werden weiterhin ausschließlich positive PCR-Test-Ergebnisse gezählt.

Die tatsächliche Zahl neuer Fälle dürfte also höher sein, da vor allem die Infektionen von Schülern nicht mehr zwangsläufig durch einen PCR-Test bestätigt werden – und somit in der Statistik nicht mitgezählt werden. „Wir gehen davon aus, dass die statistischen Zahlen im Moment an Qualität eingebüßt haben“, erklärt Stadtsprecher Peter Hilbrands für das Gesundheitsamt. Auch wenn der Inzidenz „nicht mehr die Bedeutung wie früher zukommt, halten wir das für ungünstig“. Wie groß die Dunkelziffer ist, sei der Stadt nicht bekannt.

[Alle Corona-Fallzahlen und Inzidenzwerte für die 46 Duisburger Stadtteile und die sieben Bezirke der Stadt: zur Übersicht mit allen Artikeln, Wochenwerten und Hintergrundinformationen]

Inzidenz in drei Stadtteilen über 2000

Wie in der Vorwoche lag die Sieben-Tage-Inzidenz erneut in drei Ortsteilen über 2000 neuen Fällen, und wie in der Vorwoche zählen Bruckhausen, Obermarxloh, Beeck, Neumühl, Hochheide und Fahrn zu den zehn am stärksten betroffenen Stadtteilen:

– Beeckerwerth: 2156,5 (81 neue Fälle)
– Hüttenheim: 2065,8 (71)
– Bruckhausen: 2049,7 (113)
– Neumühl: 1983,8 (350)
– Obermarxloh: 1947,7 (268)
– Wehofen: 1915,5 (141)
– Fahrn: 1878,4 (147)
– Beeck: 1843,0 (213)
– Hochheide: 1832,6 (281)
– Aldenrade: 1770,7 (247)

Auch unter den zehn Stadtteilen mit den niedrigsten Wocheninzidenzen finden sich einige Ortsteile zum wiederholten Male. Diese haben überdurchschnittlich viele Bewohner mit höherem sozio-ökonomischem Status und anteilig weniger Bewohner im Schulalter:

– Ruhrort: 892,2 (50 neue Fälle)
– Rahm: 926,1 (53)
– Ungelsheim: 956,3 (28)
– Altstadt: 1037,4 (87)
– Großenbaum: 1039,0 (104)
– Hochemmerich: 1184,8 (212)
– Rumeln-Kaldenhausen: 1185,6 (203)
– Friemersheim: 1209,6 (144)
– Duissern: 1221,7 (179)
– Alt-Walsum: 1254,1 (53)

Alle Fallzahlen der Vorwoche für alle 46 Duisburger Stadtteile

So ist unsere Übersicht aufgebaut: Stadtteil bzw. Stadtbezirk (Einwohnerzahl 31.1.2022): Sieben-Tage-Inzidenz am 6.2.2022 (Differenz zur Sieben-Tage-Inzidenz am 30.1.22) / neu gemeldete Fälle vom 30.1.22 bis 6.2.22 (Differenz zur Anzahl neu gemeldeter Fälle vom 24.1.22 bis 30.1.22)

Bezirk Walsum (50.432): 1739,3 (+ 96,3) / 877 (+ 49)

Aldenrade (13.949): 1770,7 (+ 165,0) / 247 (+ 23)

Alt-Walsum (4226): 1254,1 (+ 3,5) / 53 (0)

Fahrn (7826): 1878,4 (+ 62,3) / 147 (+ 5)

Overbruch (5030): 1650,1 (+ 236,0) / 83 (+ 12)

Vierlinden (12.031): 1712,2 (- 119,1) / 206 (- 14)

Wehofen (7361): 1915,5 (+ 310,9) / 141 (+ 23)

Bezirk Hamborn (75.946): 1655,1 (+ 18,9) / 1257 (+ 15)

Alt-Hamborn (11.063): 1572,8 (- 50,2) / 174 (- 5)

Marxloh (21.597): 1407,6 (+ 46,7) / 304 (+ 11)

Neumühl (17.643): 1983,8 (+ 228,8) / 350 (+ 40)

Obermarxloh (13.760): 1947,7 (-350,2) / 268 (- 49)

Röttgersbach (11.883): 1354,9 (+ 152,1) / 161 (+ 18)

Bezirk Meiderich/Beeck (72.725): 1656,9 (+ 39,5) / 1205 (+ 30)

Beeck (11.557): 1843,0 (+ 22,9) / 213 (+ 3)

Beeckerwerth (3756): 2156,5 (+ 742 / 81 (+ 28)

Bruckhausen (5513): 2049,7 (- 246,9) / 113 (-14)

Laar (6610): 1739,8 (- 383,0) / 115 (- 25)

Mittelmeiderich (18.339): 1543,2 (+ 73,2) / 283 (+ 14)

Obermeiderich (16.813): 1481,0 (+ 81,8) / 249 (+ 14)

Untermeiderich (10.137): 1489,6 (+ 99,6) / 151 (+ 10)

Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl (41.061): 1646,3 (-128,5) / 876 (-52)

Alt-Homberg (14.988): 1701,4 (- 18,9) / 255 (- 3)

Baerl (5136): 1752,3 (- 235,2) / 90 (- 12)

Hochheide (15.333): 1832,6 (- 141,8) / 281 (- 21)

Ruhrort (5604): 892,2 (- 287,8) / 50 (- 16)

Bezirk Mitte (108.555): 1303,5 (+ 175,3) / 1415 (+ 190)

Altstadt (8386): 1037,4 (- 371,2) / 87 (- 31)

Dellviertel (14.058): 1394,2 (+ 193,4) / 196 (+ 27)

Duissern (14.652): 1221,7 (+ 138,2) / 179 (+ 20)

Hochfeld (18.103): 1298,1 (+ 482,4) / 235 (+ 87)

Kaßlerfeld (3776): 1721,4 (+ 75,5) / 65 (+ 3)

Neudorf-Nord (14.425): 1282,5 (+ 159,5) / 185 (+ 23)

Neudorf-Süd (12.280): 1302,9 (+ 183,5) / 160 (+ 23)

Neuenkamp (4918): 1443,7 (+ 223,9) / 71 (+ 11)

Wanheimerort (17.957): 1319,8 (+ 150,7 / 237 (+ 27)

Bezirk Rheinhausen (78.168): 1280,6 (- 53,8) / 1001 (- 42)

Bergheim (20.439): 1340,6 (+ 250,5) / 274 (+ 51)

Friemersheim (11.905): 1209,6 (- 125,4) / 144 (- 15)

Hochemmerich (17.894): 1184,8 (- 517,7) / 212 (- 93)

Rheinhausen-Mitte (10.808): 1554,4 (+ 62,3) / 168 (+ 7)

Rumeln-Kaldenhausen (17.122): 1185,6 (+ 44,8) / 203 (+ 8)

Bezirk Süd (72.727): 1376,4 (+ 224,1) / 1001 (+ 163)

Bissingheim (3127): 1375,1 (+ 194,5) / 43 (+ 6)

Buchholz (13.939): 1262,6 (+ 51,0) / 176 (+ 7)

Großenbaum (10.010): 1039,0 (- 102, 8) / 104 (- 10)

Huckingen (9546): 1382,8 (+ 566,0) / 132 (+ 54)

Hüttenheim (3437): 2065,8 (+ 1188,6) / 71 (+ 41)

Mündelheim (6083): 1397,3 (+ 592,0) / 85 (+ 36)

Rahm (5723): 926,1 (+ 225,3) / 53 (- 13)

Ungelsheim (2928): 956,3 (+ 174,3) / 28 (+ 5)

Wanheim-Angerhausen (12.896): 1713,7 (+ 55,0) / 221 (+ 7)

Wedau (5038): 1746,7 (+ 592,9) / 88 (+ 30)

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