Duisburg. Corona-Regeln zum Trotz: Ein Schulleiter in Duisburg schickt zum Durchbrechen von Infektionsketten Schüler und Klassen eigenverantwortlich heim.

Die Regeln zu Quarantäne-Anordnungen für Schüler ändern sich in dieser Pandemie ständig. Galten vor Weihnachten noch strikte Isolationsregeln wegen der Omikronvariante, so sind diese aktuell in NRW wieder deutlich aufgeweicht.

Thomas Regenbrecht, Leiter des Abtei-Gymnasiums in Duisburg, trifft da lieber selbst Vorsorge. Dafür beruft er sich auf das Schulgesetz, das es ihm ermögliche, ähnlich wie bei anderen Infektionskrankheiten wie Masern beispielsweise, Schüler einzeln oder in Gruppen tageweise nach Hause zu schicken.

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Schulleiter schickt Schüler bei Coronafällen auch vorsorglich in Quarantäne

Thomas Regenbrecht ist Leiter des Duisburger Abtei-Gymnasiums.
Thomas Regenbrecht ist Leiter des Duisburger Abtei-Gymnasiums. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

„Die Schulgesundheitspflege hat das Ziel, Krankheiten der Schülerinnen und Schüler vorzubeugen, sie frühzeitig zu erkennen und Wege zu ihrer Heilung aufzuzeigen“, heißt es in Paragraf 54. „Die Verantwortung kann ich aber nur übernehmen, wenn ich Spielraum habe“, sagt Regenbrecht.

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Und den schöpft er aus: Bei drei bestätigten Infektionen in einer Klasse schickt er vorsorglich alle Mitschüler in Quarantäne. „So habe ich die Infektionsketten besser im Griff“, sagt Regenbrecht, „als Schulleiter muss ich schließlich Vorsorge treffen“.

Elternschaft begrüßt die schulinterne Lösung zur Vermeidung von Infektionen

Mit ein paar Tagen verordnetem Distanzunterricht habe er gute Erfahrungen gemacht, auch die Elternschaft nehme das gern an: „Das ist für die Nerven aller Beteiligten besser.“ Eine Besonderheit seiner Schule ist es womöglich, dass es keinerlei Nachfrage nach Notbetreuungsangeboten gebe.

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Eine weitere Besonderheit sei die inzwischen sehr gute technische Ausstattung mit Glasfaserleitungen, „da hat das Bistum Essen als Schulträger zügig gehandelt“. Dadurch könnten in allen Klassen Kinder, die in Quarantäne sind, per Video in den Präsenzunterricht einbezogen werden – sofern sie fit und symptomfrei sind. Noch werde dafür das Tablet aufs Lehrerpult gestellt, im Laufe des Jahres seien aber auch hier weitere technische Lösungen geplant.

Zehn Corona-Fälle und noch offene PCR-Tests

Aktuell – Stand Montagnachmittag – gab es an der Schule in Hamborn zehn PCR-bestätigte Corona-Fälle, einige Tests waren noch offen. Einige der Schüler seien symptomfrei, die meisten hätten Erkältungssymptome. Zum Glück müssten nur wenige das Krankenbett hüten, berichtet der Schulleiter.