Duisburg. Wegen Drogenhandels stehen eine Duisburgerin (39) und ihr Freund vor Gericht. Die Drogen sollen sie aus ihrem Wohnzimmerfenster verkauft haben.
Weil es sie störte, dass die Nachbarin aus deren Wohnung in Hochfeld heraus Drogen verkaufte, schaltete ein Ehepaar die Polizei ein. Die fand am 12. Februar 2020 in der Wohnung 170 Gramm Marihuana. Nun steht die 39 Jahre alte Wohnungsinhaberin wegen Drogenhandels vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz. Neben ihr sitzt ihr 28 Jahre alter Lebensgefährte, der sich ebenfalls in der Wohnung aufhielt.
Die Nachbarn hatten den Beamten berichtet, dass der Mann beim Drogenverkauf am Wohnzimmerfenster geholfen habe. Mehrfach wollen die Zeugen beobachtet haben, dass das Paar von Personen vor dem Haus Geld annahm und dafür kleine Plastiktütchen mit grünem Inhalt herausreichte.
Angeklagte beteuert, ein Dritter habe ihr die Drogen kurz zuvor übergeben
Drogen sollen in der Wohnung überall herum gelegen haben. Die Polizei stieß auf Druckverschlusstütchen, die mit bei Drogenverkäufen üblichen Mengen gefüllt waren. Sie lagen unter anderem auf dem Wohnzimmertisch. In einer Ecke hinter dem Sofa stießen die Beamten auf eine Tüte mit einem größeren Drogenvorrat.
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Die Angeklagte blieb auch vor dem Schöffengericht bei der Version, die sie schon der Polizei aufgetischt hatte: Die größere Tüte habe ihr jemand am Tag vor der Wohnungsdurchsuchung zur Aufbewahrung anvertraut. „Er wollte die 24 Stunden später wieder abholen.“
39-Jährige zeigte bei Kontrolle falschen italienischen Führerschein
Die Frau war schon einmal zuvor aufgefallen. Am 25. November 2019 war sie auf der Wanheimer Straße in eine allgemeine Verkehrskontrolle geraten. Sie legte einen italienischen Führerschein vor. Der allerdings erwies sich ziemlich schnell als ziemlich plumpe Fälschung. Die Angeklagte gestand, die gefälschte Urkunde in Italien bei einer Fahrschule für 500 Euro erstanden zu haben.
Der Mitangeklagte sagte nicht besonders viel. Aber ob ihm eine Mittäterschaft zu beweisen sein wird, ist noch die große Frage. Er hatte nämlich noch eine eigene Wohnung, in der sich keine Drogen fanden. Ohne die Nachbarn, die die Ermittlungen ins Rollen brachten, wird es jedenfalls gar nicht gehen. Und ausgerechnet diese Zeugen blieben der Verhandlung unentschuldigt fern. Deshalb wird es bis Anfang Februar noch zwei weitere Termine geben.