Duisburg. Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises, Christoph Urban, fürchtet einen neuen Corona-Lockdown. So war die Rede zum Neujahrsempfang.
„Gott schiebt gerade Doppelschicht auf der Intensivstation.“ Für diesen Satz von Christoph Urban, dem Superintendenten des Kirchenkreises, gab es Applaus beim Neujahrsempfang des Kirchenkreises in der Salvatorkirche. Beifall gab es auch für Gastredner Kai Magnus Sting.
Superintendent Urban fürchtet neuen Corona-Lockdown in Duisburg
Am Vorabend des ersten Adventwochenendes sagte Urban im Hinblick auf einen möglichen Lockdown wegen Corona: „Vielleicht machen wir hier gerade etwas, was wir schon bald nicht mehr tun.“ Es seien „schwierige Zeiten für Entscheidungsträgerinnen in Politik, Wirtschaft, Religion und Gesellschaft.“
Urban freute sich, dass die frisch gewählte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sich Zeit für den Neujahrsempfang genommen hatte. „Das zeigt Ihre besondere Verbundenheit mit Duisburg“, sagt er der langjährigen Abgeordneten der SPD im Bundestag.
Kai Magnus Sting und Weihnachten: eine zwerchfellerschütternde Verbindung
Gastredner des Abends war der Duisburger Kabarettist, Autor und Moderator Kai Magnus Sting. Sein heiterer Vortrag ging über die Schattenseiten und Nebenwirkungen der lieben Weihnachtszeit. Nach dem Motto „Kennen Sie das auch?“ fällt Sting gnadenlos und zwerchfellerschütternd über seine Lebensgefährtin und die liebe Verwandtschaft her.
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Warum müssen Frauen immer umdekorieren? Wer kriegt denn bloß die furztrockenen Printen runter? Wieso sind stets die Lichterketten verknotet, obwohl man sie im Vorjahr ganz ordentlich weggeräumt hat? Was bringt nur die Tante dazu, einem immer Marzipan zu schenken, das man noch nie mochte?
Wenn Sting in den ruhrdeutschen Zungenschlag kommt, dann kommt er auch in Fahrt und regt sich solange tierisch über ein Stück Butterkuchen und die zugehörige, rabiate Bäckereifachverkäuferin auf, bis den hygienisch vermummten Zuhörern die Lachtränen über die Nasenklemmen ihrer FFP2-Masken rinnen.
Kabarettist Kai Magnus Sting lästert über den Duisburger Hauptbahnhof
Oder er lästert zur allgemeinen Freude leidenschaftlich über den Duisburger Hauptbahnhof, den einzigen in Deutschland, der von außen wie von innen nur noch von Kreppband zusammengehalten wird. „Haben wir es nicht schön hier in unserer bunten Heimat?“ fragt am Ende der Lokalpatriot Sting trotz Leukoplastbahnhof. „Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass auch die, die ihre Heimat verloren haben, hier ein neues Zuhause finden.“
Der kräftige Applaus zeigt, dass seine Zuhörer ähnlich denken. Um das Heimatgefühl zu stärken, spielen Sting und der Salvatorkantor Marcus Strümpe zum Schluss gemeinsam des Steigerlied. Sting klimpert es auf der kleinsten Spieluhr, die er auftreiben konnte, und Strümpe schleicht der kleinen Melodie auf leisen Pfeifen der riesigen Orgel hinterher.