Duisburg. Die Königsgalerie in Duisburg leidet stark unter Leerstand. Händler sind unzufrieden. Im Hintergrund geht es um eine grundsätzliche Entscheidung.

Die Königsgalerie in Duisburg hat vor wenigen Wochen ihren zehnten Geburtstag gefeiert. Betreiber Klepierre ist nach Feiern nicht zu Mute, denn das Einkaufszentrum hat mit massivem Leerstand zu kämpfen. „So wie es sich derzeit in der Königsgalerie darstellt, ist man nicht glücklich“, sagt Holger Höfner, Center-Manager.

Die Pläne für das Einkaufszentrum mit der Krone waren vor zehn Jahren ambitioniert: Eröffnet im Oktober 2011, war es das Ziel, große Marken in die ehemalige und kostspielig umgebaute Galeria Duisburg zu locken. Die Realität ist heute eine andere: Alleine im Erdgeschoss ist die Zahl der verwaisten Geschäfte deutlich höher als die der derzeit vermieteten Ladenlokale.

Königsgalerie verliert Konkurrenzkampf gegen das Forum

Jüngst hat Depot das Einkaufszentrum an Kuhstraße und Steinscher Gasse verlassen und so den Leerstand dort erhöht. Abermals hat die Königsgalerie den innerstädtischen Konkurrenzkampf mit dem nur 500 Meter entfernten, ebenfalls von Klepierre betriebenen und deutlich besser frequentierten Forum verloren.

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Nach wie vor sind etwa die Modekette Mango, das Kostümgeschäft Deiters, der Möbelriese Riegel Interior und das Textilunternehmen Wellensteyn zweifelsfrei ein großer Gewinn für die Innenstadt. Doch durch den massiven Leerstand bleiben Besucherinnen und Besucher aus. Für die ansässigen Händler sei der derzeitige Vermietungsstand deshalb auch nicht zufriedenstellend, erläutert Höfner.

Hinsichtlich neuer Vermietungen gebe es keine Veränderungen, ebenso wenig Hiobsbotschaften von nahenden Auszügen der noch bestehenden Marken. Für den Center-Manager steht aber fest: „Die Königsgalerie nur als Handelsstandort zu erhalten, halte ich für schwierig.“

Königsgalerie: Diskussion über Nutzungskonzept

Das liege auch an der Konzentration der Innenstadt, die nicht nur politisch forciert wird, sondern in vielen Innenstädten zu beobachten sei. Noch seien die „Einflussmöglichkeiten“ des Center-Managers in der Königsgalerie gering, die zukünftige Ausrichtung der Passage werde zunächst auf höherer Ebene diskutiert. „Man macht sich derzeit Gedanken, wie weiter verfahren wird.“

Da gehe es auch um das Nutzungskonzept der Immobilie. Es gebe Ideen und Überlegungen, „aber noch nichts Spruchreifes“. Der Center-Manager kann sich aber, ohne in die Gespräche involviert zu sein, etwa ein Ärztehaus oder Büroeinheiten vorstellen.

Höfners Vorgängerin Annika Kriebel hatte im Frühjahr diesen Jahres noch Pop-up-Stores ins Gespräch gebracht, die in den Lokalen temporär neue Produktinnovationen testen könnten.