Duisburg-Neudorf. Antonio und Alexandra Ziogas eröffnen das Café „Candypott“ am Sternbuschweg. Diese Spezialitäten stehen in „Kawenzmann“-Größe auf der Speisekarte.

Als Antonio Ziogas im vergangenen Corona-Lockdown mal wieder lange in der Küche seines griechischen Restaurants im Haus Wilmes in Buchholz stand, hatte er abends Schmacht auf etwas Süßes. „Brownie ist das beste, was es gibt.“ Allerdings: Wenn er und seine Frau Alexandra die letzten Bestellungen abgearbeitet hatten, waren auch alle anderen Restaurants geschlossen - so wurde es nichts mit dem Süßkram zu später Stunde. Als sich nun die Gelegenheit ergab, am Sternbuschweg 172 ein kleines Ladenlokal zu übernehmen, griff die Familie kurzerhand zu. Der Name „Candypott“ soll, ebenso wie die Speisekarte, auch eine Hommage ans Ruhrgebiet sein.

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Auf der stehen bewusst keine Donuts und auch keine griechischen Spezialitäten. Typischen Joghurt mit Nüssen gibt’s als Nachspeise im Duisburger Süden, in Neudorf konzentriert sich das Team auf Mini-Gugelhupf, Sahneschnitten oder Wackelpudding, der wahlweise mit zerbröselten Süßigkeiten oder Soßen verziert wird. „In den letzten Monaten haben so viele Donut- oder Baklava-Läden aufgemacht. Wir wollen zeigen, was die deutsche Küche an Nachspeisen zu bieten hat“, betont Antonio Ziogas.

Viele Stammgäste des beliebten griechischen Lokals wohnen in Duisburg-Neudorf

Die Kaffeemischung, die „Candypott“ verwendet, wird in Buchholz bei „Röstcult“ geröstet.
Die Kaffeemischung, die „Candypott“ verwendet, wird in Buchholz bei „Röstcult“ geröstet. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Für Neudorf haben er und seine Frau sich entschieden, weil viele Kunden in dem Stadtteil wohnen - außerdem versprechen sie sich regen Zulauf von Studenten. „Wir freuen uns aber auch über die Oma, die am Sonntag Besuch bekommt und keine Lust zu backen hat. Die kann bei uns ebenfalls bestellen“, betont Alexandra Ziogas. Für besondere Anlässe wie Taufen oder Hochzeiten soll eine Candybar buchbar sein. Wer lieber vor Ort einkehrt, findet ebenfalls ein paar Plätze.

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Als die Beiden den Stammgästen im Haus Wilmes die Speisekarte für „Candypott“ vorstellten, waren die älteren Semester jedenfalls begeistert. Das liegt auch an der Sprache. Die Kuchenrationen können in den Größen „ipschig“ (klein) und „Kawenzmann“ (groß) geordert werden. Wer lieber etwas Herzhaftes mag, findet „Ruhrpott-Sushi“ alias Mettbrötchen oder einen „Käse-Dubbel“ auf der Karte. „Wir sind mit der Sprache aufgewachsen, das passt einfach zu uns und hierhin“, sagt Alexandra Ziogas lächelnd. Sie gehört übrigens eher zur herzhaften Fraktion.

Das neue Café „Candypott“ setzt voll auf das Ruhrpott-Thema.
Das neue Café „Candypott“ setzt voll auf das Ruhrpott-Thema. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Den Laden, in dem sich früher einmal ein Fachgeschäft für Drachen und Spielzeug befand, haben sie komplett selbst umgebaut und eingerichtet. Auch bei der Einrichtung setzen sie auf das Pott-Thema. Einer der Tische stand früher einmal bei Thyssen. Die Spinde haben ebenfalls schon einige Jahre auf dem Buckel. Als Markenzeichen haben sich die 31-Jährigen für eine Lore entschieden, die zwei Lollis zieren.

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Der Region bleiben sie ebenso bei der Getränke-Auswahl treu. Der Kaffee wird bei „Röstcult“ in Buchholz geröstet und als „Candypott“-Kreation abgefüllt. Zudem gibt es Eistee ohne Zuckerzusätze, der in Dortmund erfunden wurde. Nur im Fall von Brownies und Cheesecake gucken die Ziogas über den Tellerrand, was andere Länder für Spezialitäten zu bieten haben. Auf der Karte steht: „Dat ham wa hier nicht erfunden, aber geil ist es schon.“

Mindestbestellwert acht Euro: Dann liefert „Candypott“ die Süßigkeiten in Duisburg-Neudorf aus

Im Laufe der nächsten Tage will die Familie eröffnen – und hofft nun darauf, dass ein möglicher Lockdown ihnen nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht. „Für unser Restaurant hat es schon Absagen gehagelt. Veranstaltungen mit 110 Leuten wurden schon storniert“, berichten sie. Auch deshalb setzen sie auf den Lieferservice. In Neudorf kann man sich die Süßigkeiten für einen Mindestbestellwert ab acht Euro liefern lassen. Wer weiter weg wohnt, muss mehr ordern.

>> Die Öffnungszeiten

Geöffnet ist „Candypott“ am Sternbuschweg 172 künftig dienstags bis donnerstags sowie sonntags von 10 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 23 Uhr.

Für den 6. Dezember ist eine kleine Eröffnungsfeier geplant, so es die Corona-Regeln erlauben.