Duisburg. Der Leiter des Gesundheitsamts kündigt neue Impfstationen an. So reagiert die Stadt auf die steigenden Inzidenzwerte und die niedrige Impfquote.
Die Stadt Duisburg reagiert auf den Anstieg der Corona-Infektionen mit der Einrichtung von weiteren Impfstationen. Das hat der Leiter des Gesundheitsamtes, Ludwig Hoeren, am Dienstag im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit angekündigt. „Es gibt relativ konkrete Pläne. Elf Impfärzte sollen eingesetzt werden. Einzelheiten werden wir in den nächsten Tagen bekanntgeben“, so Hoeren.
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Das Gesundheitsamt reagiert nicht nur auf den steigenden Inzidenzwert (Dienstag: 126,1), und auf steigende Belegungszahlen in den Kliniken, sondern auch auf den steigenden Andrang am Impfbus und an der seit Oktober einzigen stationären Impfstelle am Hauptbahnhof.
Noch kein Notstand auf Duisburger Intensivstationen und in Kinderkliniken
„Die Nachfrage steigt auch durch die Diskussion um 2G“, vermutet Hoeren. Allerdings seien unter den rund 1800 Impfungen der letzten Woche auch viele Duisburger gewesen, die sich eine „Booster“-Drittimpfung verabreichen ließen.
Die Zahl der Neuinfektionen werde „weiter steigen“, prognostiziert der Amtsleiter. Allerdings gebe es noch keinen Notstand auf den Duisburger Intensivstationen, betont er.
Das sei auch aus den Kinderkliniken nicht bekannt, die derzeit viele kleine Patienten mit Doppelinfektionen mit dem Corona- und dem RS-Virus stationär versorgen müssen.
Umgekehrt, so Hoeren, sei es bei denen, die mit oder an Corona versterben (bislang 702 Menschen). „Das sind oft alte Patienten, die sich trotz Doppelimpfung erneut angesteckt haben.“ Allerdings seien die Auffrischungsimpfungen zumindest in den Senioreneinrichtungen „relativ weit fortgeschritten“.
Deutlicher Anstieg der Infektionen bei Schülern nach dem Ferienende
Deutlich spürbar sei auch ein Anstieg der Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen nach dem Ende der Herbstferien. Hoeren berichtet von einer Klasse, in der sich acht Schüler ansteckten, obwohl dort Masken getragen wurden.
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Mit dem jetzt erreichten Inzidenzwert von 400 bei den 10- bis 14-Jährigen sei noch nicht Schluss, glaubt der Gesundheitsamtschef: „Die Zahlen werden weiter steigen.“
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Amtsleiter: Niedrige Impfquote unter 12- bis 14-Jährigen
Dafür spreche auch eine Impfquote von nur 15 Prozent bei den 12- bis 14-Jährigen in Duisburg. Selbst wenn es bald eine Stiko-Empfehlung für die Impfung der jüngeren Kinder gebe, sei ein weiterer Anstieg der Zahlen damit kurzfristig kaum zu verhindern.
Insgesamt liegt die Impfquote in Duisburg bei etwa 67 Prozent. Deutlich zu wenig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, betont Ludwig Hoeren: „Ich würde mir 20 Prozent mehr wünschen, dann könnten wir deutlich entspannter in den Winter gehen.“