Duisburg. Eine Demo von Pegida-NRW ist am Montagabend in Duisburg auf eine Protestveranstaltung gestoßen. Neonazis unter den Demonstranten am Hauptbahnhof.

45 Anhänger der fremdenfeindlichen Organisation Pegida-NRW sind am Montagabend vor dem Duisburger Hauptbahnhof auf 200 Gegendemonstranten getroffen.

Pegida-NRW-Sprecher Kevin Strenzke hatte erstmals seit rund einem Jahr in Duisburg zum Protest aufgerufen. 150 Teilnehmer hatte der Organisator angekündigt. Doch auch wie bei den beiden Versammlungen an gleicher Stelle im Jahr 2020 konnte Pegida-NRW nur wenige Teilnehmer mobilisieren.

Neonazis bei Demo von Pegida-NRW in Duisburg

Darunter waren Mitglieder der selbst ernannten Bürgerwehr „Bruderschaft Deutschland“. Zu ihr zählen nach Einschätzung von Experten Neonazis, Rocker und Hooligans. Nach Informationen dieser Redaktion befanden sich unter den Demonstranten auch Anhänger der relativ neuen Neonazi-Gruppierung „Neue Stärke“.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Sie alle klatschten Beifall, als Organisator Strenzke von einer „Zersetzung“ und „Verschwuchtelung“ der Gesellschaft sprach. Ein weiterer Redner bezeichnete die Corona-Pandemie als „Agenda der Politik“ und unterstrich: „Wir lassen uns nicht impfen, nicht testen und bleiben frei“.

Gegendemonstration begegnet Pegida mit offener Häme

20 Meter Luftlinie und zwei Reihen Absperrgitter entfernt hatten sich ab 18.30 Uhr circa 200 Menschen zusammengefunden, die dem Aufruf des Bündnisses „Duisburg stellt sich quer“ gefolgt waren, sich der Pegida-Veranstaltung entgegenzustellen.

Etwa 200 Gegendemonstranten stellten sich Pegida-NRW entgegen.
Etwa 200 Gegendemonstranten stellten sich Pegida-NRW entgegen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Mit offener Häme kommentierten sie das geringe Aufkommen im Pegida-Lager. Nach einem Protestmarsch durch Teile der Innenstadt kamen die Gegendemonstranten, die unter anderem Fahnen der Parteien SPD, Die Linke und MLP schwangen, den Rechten bei ihrer Rückkehr auf den Portsmouthplatz etwas näher. Es blieb jedoch bei Beleidigungen und in die Luft gestreckten Mittelfingern. Immer wieder skandierten die Sympathisanten des Bündnisses „Nazis raus“.

Polizei schätzt Lage als „ruhig“ ein

Die Polizei begleitete die beiden Versammlungen mit einem großen Aufgebot. Als auf beiden Seiten um 20.30 Uhr zahlreiche Teilnehmer die Kundgebungen verließen, schätze Polizeisprecherin Jacqueline Grahl die Lage am Abend als „ruhig“ ein.

Zum ersten Mal im Jahr 2021 hatte Pegida-NRW in Duisburg wieder zu einer Demo aufgerufen. Der Protestmarsch der Gegenveranstaltungen sorgte vor allem auf der Friedrich-Wilhelm-Straße kurzfristig für Verkehrsbehinderungen.