Duisburg. Ungeimpftes Personal in Duisburger Kliniken verunsichert Patienten und Angehörige. Warum es für diese Mitarbeitenden eine Testpflicht braucht.
Die weit überwiegende Mehrheit der Belegschaften in Duisburger Kliniken ist gegen das Corona-Virus geimpft. Rund zehn Prozent sind nicht immunisiert – sie bleiben ein Risiko für Patienten. Einen Impfzwang für die Mitarbeitende im Gesundheitswesen, den Länder wie Frankreich und Italien nun durchsetzen, gibt es in Deutschland nicht. Deshalb müssen die Kliniken alles tun, um das Risiko zu minimieren.
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Dass die Duisburger Helios-Kliniken nicht den Anschein erwecken, alles dafür zu unternehmen, konterkariert, was alle Krankenhäuser immer wieder betonen: Der Aufenthalt sei auch während der Pandemie sicher. Den Impfstatus ihrer Ärzte, Pflegekräfte und weiterer Menschen, die nah an den Patienten arbeiten, können die Häuser abfragen. Es reicht dann aber nicht, Tests zur Verfügung zu stellen und die Ungeimpften „anzuhalten“, davon regelmäßig Gebrauch zu machen.
Impfdurchbruch bleibt ein Risiko für hochbetagte Menschen – auch in Duisburg
Auf eine unmissverständliche Testpflicht zu verzichten, ist mindestens leichtfertig. Auch eine Überprüfung der Testungen ist angesichts der überschaubaren Zahl der Ungeimpften wohl zumutbar. Jede Regel ist nur so gut wie ihre Kontrolle. Außerdem: Warum geimpfte Patienten und Besucher nur mit Nachweisen ins Haus kommen, Mitarbeitenden aber kein Test abverlangt wird, ist schwer vermittelbar.
Es überrascht, dass es ausgerechnet im Helios St. Johannes diese gewisse Lockerheit beim Infektionsschutz gibt. Die Klinik im Stadtnorden hat rund die Hälfte aller stationären Corona-Fälle behandelt. Aktuell werden dort zwölf Patienten mit schweren Verläufen auf der Normal-, zwei auf der Intensivstation behandelt. Trotz Doppel-Impfung bleibt vor allem für alte Menschen die Gefahr eines Impfdurchbruchs. Diesem Risiko sollten sie nicht ohne Not ausgesetzt sein. Schon gar nicht im Krankenhaus.