Duisburg. Zeugen gesucht: Dienstagnacht ist ein Haus im Duisburger Dellviertel ausgebrannt. Der Einsatz dauerte bis Mittwochmorgen. Die Polizei ermittelt.

Am Dienstagabend, gegen 23.25 Uhr, wurde die Feuerwehr zu einem Hausbrand an der Dellstraße 4 gerufen. Als die Wehr eintraf, brannte das Erdgeschoss bereits lichterloh. Die Flammen griffen rasch auf die oberen Etagen des Altbaus über. Eine Frau, die sich in einer Wohnung in der ersten Etage befand, konnte in letzter Minute gerettet werden. Die so genannten „Nachlöscharbeiten“ dauerten bis Mittwochmorgen, 10 Uhr, an. Die Polizei sucht nun Zeugen.

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„Das Feuer hatte schon fast die Drehleiter erreicht“, schildert Michael Görtz, Einsatzleiter der Feuerwehr, die dramatische Situation in der Nacht. „Das Treppenhaus war nicht mehr begehbar, im Haus befanden sich Holzdecken“, erklärt Görtz, was den Einsatz für ihn und seine rund 100 Kollegen so schwierig machte. Die Befürchtung, dass sich noch weitere Personen im Gebäude befanden, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Nachbarn aus den angrenzenden Häusern wurden evakuiert. Die gerettete Person sei „kaum verletzt“ gewesen, kam aber nach erster Versorgung ins Krankenhaus.

Nachbarhäuser an der Dellstraße im Duisburger Dellviertel mussten evakuiert werden

Auch eineinhalb Stunden nach dem Einsatzbeginn qualmte es noch aus dem Haus. Um 0.53 Uhr warnte zudem die App „Nina“ vor dem Brandgeruch.
Auch eineinhalb Stunden nach dem Einsatzbeginn qualmte es noch aus dem Haus. Um 0.53 Uhr warnte zudem die App „Nina“ vor dem Brandgeruch. © RR | Foto: Fabienne Piepiora

Um den Brand zu löschen und eine Ausdehnung auf Nachbarhäuser zu verhindern, wurden zwei Wagen mit Drehleitern aufgestellt. Doch auch nach eineinhalb Stunden kam schwarzer Qualm aus dem betroffenen Gebäude. Auch vom Innenhof aus bekämpften die Kräfte den Brand.

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Um 0.53 Uhr informierte die Notfall-App Nina über den Brand und die Geruchsbelästigung durch Brandrauch. „Das wird hier noch Stunden dauern. Wir kommen momentan gar nicht ins Haus, weil die Decken eingestürzt sind“, schätzt Feuerwehr-Einsatzleiter Michael Görtz.

Im Erdgeschoss befand sich das Haushaltswarengeschäft Droll. Zuletzt hatte sich der Besitzer auf Gastronomiebedarf spezialisiert. Die Leuchtreklame und sämtliche Schöpfkellen sowie anderen Gerätschaften, die im Schaufenster ausgestellt waren, sind verbrannt.

Am Mittwochmittag zeigt sich das Ausmaß des Brandes. Die Fassade ist schwarz, Fensterrahmen hängt herunter, unter den Rückständen des Löschschaums lugen Töpfe hervor. Regale, auf denen die Waren präsentiert wurden, stehen mitten im Raum. „Zum Glück ist nicht mehr passiert. Bei den Flammen hätten auch ganz leicht Scheiben bersten können“, sagt ein Anwohner erleichtert und kann dennoch nicht glauben, was seine Augen sehen. „Droll“ war ein Traditionsgeschäft und gehörte zum Dellviertel.

Die Polizei hat die Dellstraße auch am Mittwochmittag noch rund um das Haus gesperrt. Handwerker schippen Schutt auf einen Haufen. „Das Haus ist momentan nicht bewohnbar“, teilt die Feuerwehr auf Nachfrage mit. Nachbarn ahnen, dass auch die angrenzenden Häuser in Mitleidenschaft gezogen worden sind.

Polizei muss Brandursache noch ermitteln

Der Dellplatz wurde weiträumig abgesperrt. Die Polizei war unter anderem mit einer Hundertschaft vor Ort.
Der Dellplatz wurde weiträumig abgesperrt. Die Polizei war unter anderem mit einer Hundertschaft vor Ort. © RR | Foto: Fabienne Piepiora

Die Polizei war in der Nacht am Dellplatz und den umliegenden Straßen unter anderem mit einer Hundertschaft vor Ort. „Die Arbeit der Feuerwehr wurde aber nicht behindert. Die Schaulustigen sind nach unserer Aufforderung gegangen“, erklärt der Einsatzleiter der Polizei.

Warum das Feuer ausgebrochen ist, muss nun ermittelt werden.

>> Die Polizei sucht Zeugen

  • Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Gemeinsam mit einem Brandsachverständigen werden die Ermittler das Haus in Augenschein nehmen und herausfinden, was zu dem Feuer geführt hat.
  • Das Kriminalkommissariat 11 sucht Zeugen, die sich mit Hinweisen unter der Rufnummer 0203 2800 bei der Polizei melden können.