Duisburg. Der Sirenen-Warnton, der am Donnerstag die Duisburger aufgeschreckt hat, war ein Fehlalarm. Der Feuerwehrchef erklärt, was passiert ist.

Der an- und abschwellende Warnton war am Donnerstagmorgen in ganz Duisburg und über die Stadtgrenzen hinaus zu hören: Um 9.52 Uhr heulten alle 86 Sirenen stadtweit auf und produzierten den Gefahrenwarnton. Um 10.06 Uhr wurde es erneut unüberhörbar laut: Stadtweit ertönte das Sirenen-Signal, diesmal jenes zur Entwarnung. In der Zwischenzeit und danach noch fragten sich Menschen von Hamborn bis Rahm, in der Stadtmitte und im linksrheinischen Westen – in Oberhausen und Mülheim –, warum der Alarm ertönt war, ob die Feuerwehr also vor einer Gefahr gewarnt hatte.

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Die Feuerwehr konnte auf Nachfrage der Redaktion bereits kurz nach dem ersten Sirenen-Signal Entwarnung geben. Die erste kurze Erklärung: „Fehlalarm!“ Die Stadtverwaltung bestätigte, dass es sich wohl um technisches oder menschliches Versagen gehandelt habe.

Um 10.16 Uhr informierte die Stadt unter anderem mit einer Pressemitteilung und über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass es „bei einem Sirenentest“ gegen 9.55 Uhr durch einen „technischen Fehler zu einer fehlerhaften Auslösung“ gekommen sei. Über die Sirenen sei „umgehend wieder Entwarnung gegeben“ worden.

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Spott in den sozialen Netzwerken

Auch in den sozialen Netzwerken häuften sich die Fragen nach dem Grund für den Alarm. Da kurzzeitig auch die Webseite der Stadt nicht erreichbar war, Radio Duisburg manchen Hörern nicht schnell genug reagiert hatte und die Warn-App NINA ebenfalls keine Infos übermittelt hatte, war die Stimmung eher gereizt.

Ein Nutzer spottete über „diese smartcity, von der Sören Link und Martin Murrack immer sprechen“. Auch die „umgehende Entwarnung“ löste hämische Kommentare aus, da zwischen dem Alarm um 9.52 Uhr und dem Entwarnungston um 10.06 Uhr 14 Minuten lagen.

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Feuerwehrchef: „Menschlicher Fehler, wir können uns nur entschuldigen“

Feuerwehr-Chef Oliver Tittmann erklärte am Nachmittag am Telefon offen und ohne Umschweife, was passiert war: „Es war ein menschlicher, handwerklicher Fehler. Das darf nicht passieren, ist uns aber leider passiert. Wir können uns für die Aufregung nur bei allen Bürgerinnen und Bürgern entschuldigen.“

Der Hintergrund des Patzers: Die inzwischen 86 Sirenen in der Stadt werden fortlaufend von einer Fachfirma gewartet. Die Techniker testen die durchnummerierten Anlagen separat, indem sie die Feuerwehr auffordern, einzelne Sirenen über den Einsatzleitrechner – über ein digitales Funksignal – anzusteuern und zur Überprüfung einen stillen Alarm auszulösen.

Oliver Tittmann, Leitender Branddirektor der Feuerwehr Duisburg.
Oliver Tittmann, Leitender Branddirektor der Feuerwehr Duisburg. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Bei diesen Kontrollen seien am Donnerstagmorgen „dann gleich zwei folgenschwere Fehler passiert“, erläuterte der Leitende Branddirektor Tittmann: „Erstens: Es wurde kein stiller, sondern ein echter Alarm ausgelöst. Zweitens: Es wurde nicht eine einzelne Sirenen, sondern alle Sirenen ausgelöst.“

Darum gab es keine Hinweise im Netz oder über die NINA-Warnapp

Da es sich um einen Fehlalarm handelte, wurden jedoch die Kommunikationsmaßnahmen eines „vorgefertigten Szenarios nicht ausgelöst“, so Tittmann: Es gab also keinen automatischen Hinweis ans Radio, keine Information auf duisburg.de und Facebook, keinen NINA-Alarm, keine Ansage am Gefahrentelefon (0800 112 13 13).

Man habe sich darum nach kurzen Beratungen für die akustische Entwarnung über die Sirenen entschieden, so Tittmann. „Sollte uns, was wir nicht hoffen, so etwas noch einmal passieren, geben wir die Entwarnung künftig auch über NINA.“ Was die Feuerwehr durch den Fehlalarm immerhin gelernt hat: „Alle Sirenen funktionieren.“

>> STADT DUISBURG INFORMIERT: VERHALTEN IM KRISENFALL

• Rekordverdächtig schnell gab Radio Mülheim Entwarnung, das bereits um 9.59 Uhr informierte, dass keine Bedrohungslage vorliege und es sich nach Auskunft der Mülheimer Feuerwehr um einen technischen Defekt in der Nachbarstadt handelte.

• Die Stadt Duisburg informiert auf ihrer Webseite über das Verhalten im Ernstfall und über die Bedeutung der unterschiedlichen Sirenentöne. Die Infos liegen in mehreren Sprachen vor: www.duisburg.de/allgemein/fachbereiche/krisenkommunikation

Hier lesen Sie einen Bericht über den letzten landesweiten Sirenen-Warntag am 11. März 2021.

Die Sirenen-Standorte in Duisburg.
Die Sirenen-Standorte in Duisburg. © funkegrafik nrw | Selina Sielaff