Duisburg. Thyssenkrupp Steel begrüßt in Duisburg 184 Azubis zum neuen Ausbildungsjahr. So wurde ein junger Syrer zu einem der besten Absolventen.

Bei Thyssenkrupp Steel (TKS) in Duisburg sind 184 Auszubildende ins Berufsleben gestartet. Insgesamt bildet der Stahlhersteller an seinen sechs Standorten in NRW 300 Azubis in 21 verschiedenen Berufen aus.

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Dass sich Fleiß und Ehrgeiz auszahlen, zeigt das Beispiel von Mohammad Eid Krouma. Er hat den ersten Teil seine Prüfung zum Industriemechaniker als Kammerbester abgeschlossen und mit 97 Prozent seine Kollegen weit hinter sich gelassen, berichtet TKS. Im Juni schloss er seine Ausbildung vorzeitig ab, das bedeutete Rang drei auf der Jahresbestenliste aller TKS-Standorte.

Nach der Flucht aus Syrien über ein Praktikum zur Ausbildung bei TKS

Toller Erfolg: Nach seiner Flucht aus Syrien hat Mohammad Eid Krouma (Mitte) seinen Ausbildung zum Industriemechaniker bei TKS als einer der Besten abgeschlossen.
Toller Erfolg: Nach seiner Flucht aus Syrien hat Mohammad Eid Krouma (Mitte) seinen Ausbildung zum Industriemechaniker bei TKS als einer der Besten abgeschlossen. © TKS | RainerSchroeer

Dabei liegen schwierige Jahre hinter dem jungen Syrer. Nach der gefährlichen Flucht hatte er drei Jahre lang keinen Kontakt zu seiner Familie. Über das „Projekt Chance“ der Thyssenkrupp Steel Europe AG hatte Krouma bei einem vierwöchigen Praktikum 2017 Werksluft geschnuppert, ehe er am Standort Bochum seine Ausbildung begann. In der Zwischenzeit lernte er mit Unterstützung von Thyssenkrupp Deutsch – und zwar in atemberaubender Geschwindigkeit. „Er war ausgesprochen fleißig und belegte selbstständig Sprachkurse“, sagt Ausbilder Andreas Korf über den 24-Jährigen.

Dass sich Disziplin und Anstrengung lohnen, weiß der junge Mann aus dem Leistungssport. Mit zehn Jahren hatte er in Damaskus mit Geräteturnen begonnen, mit 14 war er schon syrischer Jugendmeister. Vor seiner Flucht gehörte er sogar der syrischen Nationalmannschaft an. Seit er im Ruhrgebiet lebt, trainiert er im Turnzentrum Bochum – und schwingt sich hier sechsmal die Woche nach der Arbeit auf die Geräte.

Traum ist ein Job der Werksfeuerwehr von Thyssenkrupp Steel

„Ich habe sehr viel gelernt, das war nicht einfach“, erzählt Krouma. Sein Ausbilder sei immer für ihn da gewesen. Aber auch die Azubis hätten sich gegenseitig stark unterstützt. So konnte er in Mathe aushelfen, während andere schon besser in Technik waren. Die Ausbildung, sagt Krouma, habe sein Leben verändert: „Ich denke anders, bin selbstbewusster und sicherer geworden, da ich etwas erfolgreich abgeschlossen habe“. Er habe viel Unterstützung erhalten, neue Kontakte geknüpft. „Ich habe einfach gemerkt, dass man mit einer Ausbildung viel weiter kommen kann.“

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Seine Leistung brachte ihm einen unbefristeten Vertrag sein, sein zukünftiger Arbeitsplatz ist im Warmbandwerk. Doch das soll nur Zwischenstation sein. „Mein größter Traum ist ein Job bei der Werksfeuerwehr“, sagt Mohammmad Eid Krouma.

Bewerbung für das Ausbildungsjahr 2022/23 ab sofort möglich. Alle Informationen gibt es unter: www.thyssenkruppsteel.com/de/karriere/