Duisburg. Chinesische Studierende, die zum Wintersemester an die Universität Duisburg-Essen kommen, gelten trotz Impfung im Heimatland als nicht geimpft.
Kurz bevor an der Universität Duisburg-Essen (UDE) erstmals seit Beginn der Pandemie Veranstaltungen wieder in Präsenzform beginnen, drohen neue Probleme: Ausländische Studierende, die mit einem heimischen Impfstoff gegen Corona geimpft wurden, gelten als nicht vollständig geimpft. Ob und wie sie an Seminaren und Vorlesungen ab Oktober teilnehmen können, ist noch ungewiss.
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Die Universitäten halten sich an die Einreiseschutzverordnung und die Coronaschutzverordnung, sagt Pressesprecherin Birte Vierjahn von der UDE. Die Coronaschutzverordnung NRW gilt allerdings nur bis nächsten Donnerstag, 16. September. Abzuwarten bleibe, welche Regeln danach gelten.
Wann ein vollständiger Impfschutz nachgewiesen ist, regelt das Paul-Ehrlich-Institut: Er gilt aktuell für Menschen, die mit AstraZeneca, Moderna, Biontec oder Johnson&Johnson geimpft sind. Tausende Chinesische Studierende, die mit Sinovac geimpft sind, oder russische und ungarische Studierende, die mit Sputnik V geimpft wurden, gelten demnach in Deutschland als nicht vollständig geimpft.
Wie viele von dieser Regelung betroffen sind, kann Vierjahn nicht sagen. Da die Einschreibung noch bis Ende Oktober läuft, steht eine endgültige Zahl ohnehin nicht fest. Russische und chinesische Studierende könnten je nach Aufenthaltsdauer außerdem bereits in Deutschland geimpft worden sein.
Krisenstab will Erstsemester online informieren
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An der Universität Duisburg-Essen gebe es weiterhin einen Krisenstab, der den Umgang mit der Pandemie eng begleite. Er habe ein Online-Schulungsangebot für Erstsemester beschlossen, das durch die Mediziner des Uniklinikums Essen alle Fragen rund ums Impfen beantworten soll. In einem zweiten Block sollen praktische Aspekte geklärt werden, etwa wie die Abläufe für die Teilnahme an einem Seminar organisiert werden, wo und wie getestet wird.
Im Detail stehen die Antworten aber noch nicht fest, sagt Vierjahn. So müsse der Krisenstab entscheiden, ob die Testangebote kostenlos sein werden, ob Testzentren eingerichtet werden und ob es eine Kooperation mit den Städten geben kann.
2020 studierten 6454 ausländische Studierende an der UDE
An der Universität Duisburg-Essen waren im vergangenen Jahr 41740 Studierende in 267 Studiengängen immatrikuliert. Der Anteil internationaler Studierender beträgt 19 Prozent, insgesamt 6454 Studentinnen und Studenten. Die meisten davon (63,6 Prozent) kommen aus Asien, den geringsten Anteil mit 0,08 Prozent verbucht Australien.
Viele der Studierenden waren pandemiebedingt aber gar nicht in Deutschland und haben an den Veranstaltungen virtuell teilgenommen.