Wenn alle Bauvorhaben wie geplant umgesetzt werden, wird die Innenstadt im neuen Jahr zur Großbaustelle. Insbesondere der Bereich um die Steinsche Gasse, wo gleich drei größere Projekte anstehen.
Schon in Arbeit ist die „Königsgalerie”, zu der die bisherige „Galeria” umgebaut und auch erweitert werden soll. Das frühere Pelzer-Haus am Sonnenwall, das nach der Schließung des Teppichhandels seit Jahren leer stand, wird seit Oktober bereits auf den bevorstehenden Abriss vorbereitet und im Inneren von allem befreit, was als Schadstoff nicht mitsamt dem Schutt abgefahren werden darf. In den nächsten Tagen soll nach den bisherigen Planungen von der Untermauerstraße aus mit dem Abbruch des Komplexes begonnen werden.
Die „Galeria” selbst, die von der kaufenden Kundschaft niemals so angenommen wurde, wie ursprünglich erhofft, wird komplett entkernt. Im Herbst dieses Jahres, so hat Bauherr Multi Development (auch Erbauer des „Forums” an der Königstraße) kalkuliert, könnte der 20 000 Quadratmeter umfassende Neubau mit rund 50 Fachgeschäften pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eröffnen.
Auf der anderen Seite der Steinschen Gasse wird dann ein absoluter Liebling der Duisburger Kundschaft, vor allem der weiblichen, wohl nicht mehr sein: der „Knüllermarkt” mit seinem konkurrenzlos breiten und bunten Angebot an Dekorationsartikeln. Er muss Platz machen für das „Stadtfenster”, in dem Bibliothek und Volkshochschule
sowie ein Dokumentationszentrum zur NS-Zeit Platz finden sollen. Der Baubeginn ist fürs kommende Frühjahr vorgesehen, zuvor muss das derzeitige Gebäude (früher Textilhaus Boecker) abgerissen werden.
Wenige Schritte weiter Richtung Marientorplatz könnten die Arbeiten für ein Medizinzentrum eigentlich schon begonnen haben. Denn die Fläche an der Steinschen Gasse ist seit rund fünf Jahrzehnten unbebaut und dient als provisorischer Parkplatz. Zwei Unternehmer vom Niederrhein stehen als Investoren für einen 12 000 Quadratmeter großen Neubau bereit, in dem vor allem medizinische Leistungen unter einem Dach angeboten werden sollen.
Am anderen Ende der Innenstadt erhält der Hauptbahnhof einen Vorplatz. Dafür wird die Autobahn A 59 mit einem Deckel versehen: „Die Platte wird Ende 2010 fertig”, lautet das Versprechen von Innenstadt-Entwickler Dr. Ralf Oehmke.