Duisburg. Eltern und Großeltern haben sich in der Gruppe „Parents for Future Duisburg“ zusammengetan. Was die Organisatoren erreichen wollen.

Im Frühling diesen Jahres reichte es Charlotte Brinkmann. Aus ihrer Sicht versagte die Politik erneut beim Klimaschutz. Gemeinsam mit Freunden und Bekannten gründete die Öffentlichkeitskoordinatorin von Greenpeace Niederrhein die „Parents for Future Duisburg.“ Von „Sorge um die Zukunft der Kinder und Enkelkinder“ angetrieben, wollen die Aktivistinnen und Aktivisten nun ein Zeichen für ein gutes Klima setzen. Und dafür wird ordentlich geschwitzt.

Stolz aber erschöpft treffen sich die „Parents for Future Duisburg“ an diesem verregneten Mittag am Lifesaver-Brunnen in der Duisburger Innenstadt. Die Gruppe von Fahrradfahrern hat etwas Ungewöhnliches im Gepäck - ihre bunten „Klimabänder“ stechen sofort ins Auge. Auf den rund einen Meter langen Stoffresten haben Bürgerinnen und Bürger aus dem westlichen Ruhrgebiet ihre Forderungen an die neue Bundesregierung formuliert. Das Ziel: Den Klimaschutz stärker ins Visier nehmen. „Das Thema Klima ist ja momentan omnipräsent“, erklärt Charlotte Brinkmann. „Mit dieser Aktion wollen wir Aufmerksamkeit schaffen und Druck auf die Politik ausüben.“

Duisburger Gruppe beteiligt sich am Fahrradprotest „Ohne Kerosin nach Berlin“

Unter dem Slogan „Ohne Kerosin nach Berlin“ treten nicht nur die Duisburger Klimaschützerinnen und Klimaschützer gemeinsam mit den Mitgliedern des ADFC Duisburg in die Pedale. Andere Initiativen wie die „Omas for Future“ haben mitgeholfen, die Bänder in verschiedenen Teilen Deutschlands zu sammeln und klimaneutral weiter zu transportieren.

Auf den „Klimabänder“ stehen die Forderungen der Eltern geschrieben.
Auf den „Klimabänder“ stehen die Forderungen der Eltern geschrieben. © dpa | Sebastian Willnow

Die Duisburger Fahrradkolonne übernimmt dabei den Abschnitt von Moers bis Mülheim. Am 10. und 11. September kommt es dann zum großen Finale: Alle Bänder werden in Berlin im Rahmen einer „großen Klimabänder-Fahrraddemo“ und dem „Festivals der Zukunft“ öffentlichkeitswirksam ausgestellt.

„Parents for Future Duisburg“ erst kürzlich gegründet

Seit der Gründung im Mai 2021 wächst die Zahl der Unterstützerinnen und Unterstützer der „Parents for Future Duisburg“. Zwanzig Mitglieder engagieren sich mittlerweile ehrenamtlich für den Klimaschutz, entwickeln neue Ideen und vernetzen sich mit anderen Initiativen wie zum Beispiel Greenpeace, den „Fridays for Future“-Aktivisten oder den „Scientists for Future“.

Über den Nachrichtendienst Whatsapp bleiben die Mitglieder in Kontakt und heißen neue Interessenten willkommen. „Dass laufend neue Interessierte dazustoßen und sich engagieren wollen zeigt uns, dass unsere Arbeit wichtig ist. Dabei kann jeder seine eigenen Fähigkeiten einbringen. Denn das Klima betrifft uns alle!“, findet Charlotte Brinkmann. Der Fahrradprotest ist dabei nur eine von vielen Protestaktionen der Klimaschützer.

Bundestagswahl als „Klimawahl“

Immer wieder fällt der Begriff „Klimawahl“. „In der nächsten Legislaturperiode werden wichtige Entscheidungen getroffen, die uns, aber vor allem die kommenden Generationen betreffen – man denke nur an die Verkehrswende oder den Kohleausstieg“ erklärt Brinkmann. „Gute Ideen“ gebe es schon jetzt und vieles sei „machbar, man müsste es doch nur endlich mal umsetzen“, so die Aktivistin weiter. Mittlerweile hat der Regen nachgelassen, die Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben noch ein kurzes Stückchen vor sich. Die Bänder sollen schließlich noch an diesem Tag in Mülheim flattern. Von dort aus ist es noch ein weiter Weg bis Berlin.