Duisburg. Das Gesundheitsamt registriert in Duisburg immer mehr Corona-Neuinfektionen. Labore bestätigen allein 339 Delta-Fälle in einer Woche.
Die Zeiten, in denen das Infektionsgeschehen in Duisburg deutlich gemäßigter verlief, sind vorbei: 582 Corona-Neuinfektionen sind dem städtischen Gesundheitsamt in der vergangenen Woche gemeldet worden. Somit sprang die Zahl der aktiven Coronafälle nach Zählweise der Stadt bis Sonntagabend auf 525. Die Kurve der lokalen Sieben-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuinfektionen pro Woche je 100.000 Einwohner, steigt derzeit so stark an wie zu Beginn der „zweiten Welle“ im Herbst 2020, als Duisburg zum „Hot-Spot“ wurde. Nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG) lag der Inzidenzwert am Sonntagabend bei 118,3.
Corona in Duisburg: 339 Delta-Fälle in einer Woche nachgewiesen
Und es wird immer deutlicher: Die Delta-Variante (B.1.617) hat einen enormen Einfluss auf die Entwicklung. „Die Virus-Mutation der Delta-Variante dominiert derzeit nahezu vollständig das Infektionsgeschehen“, berichtet die Stadtverwaltung. Die Einschätzung ist noch einmal eine Steigerung zu den Vorwochen, in denen die Stadt davon berichtete, dass die Virus-Mutationen „über 90 Prozent der Neuerkrankenungen“ ausmachen.
Die Zahlen aus der vergangenen Woche (16. bis 22. August) sind eindeutig: Während Labore in Proben aus Duisburg weder Fälle mit der Alpha-, Beta- und Gamma-Variante nachwiesen, fanden sie in 339 Proben Hinweise auf die Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde und die als noch ansteckender als alle anderen Varianten eingeschätzt wird.
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Dazu muss man wissen: Die Labore führen nach Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zurzeit bei zehn Prozent aller positiven Proben eine Genomsequenzierung durch. Problematisch ist auch für das Duisburger Gesundheitsamt: Die Ergebnisse der aufwendigen Sequenzierungen und der preiswerteren Typisierungen werden oft mit tagelangem Verzug übermittelt.
Zwei Nachbarstädte mit hohen Inzidenzwerten
Der Anstieg der Fallzahlen macht sich langsam auch in den Krankenhäusern bemerkbar: Erstmals seit Wochen gibt es mehr als einen Covid-19-Patienten, der intensivmedizinisch betreut werden muss. Laut Meldung des DIVI-Intensivregisters waren es am Montagvormittag vier Patienten, einer von ihnen wird demnach invasiv beatmet.
Beim Blick auf die Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen, die derzeit von Corona-Neuinfektionen am stärksten betroffen sind, fallen auch zwei Nachbarstädte auf: In Düsseldorf lag die Inzidenz am Sonntagabend bei 133,6, in Krefeld sogar bei 142,9. Die höchste Wocheninzidenz in NRW meldet Leverkusen mit 205,8.