Duisburg. Ausbildungsgarantien sind laut Studie für Jugendliche und Wirtschaft sinnvoll. DGB Duisburg sieht Handlungsbedarf: Mehr Bewerber als Plätze.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Duisburg fordert erneut eine Ausbildungsgarantie. Die aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (Wien) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung habe ergeben, dass sich eine Ausbildungsgarantie in Deutschland sowohl für Jugendliche als auch für Wirtschaft und Gesellschaft auszahle, sagt Angelika Wagner, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Duisburg.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

„Seit Jahren haben wir in Duisburg deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsstellen“, so Wagner. „Coronabedingt hat sich die Situation noch verschlechtert: derzeit suchen über 3.000 junge Menschen in Duisburg einen Ausbildungsplatz. Es sind jedoch nur 2.495 Stellen angeboten. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf!“

Über 30 Prozent der Arbeitslosen ohne Berufsausbildung

Laut DGB sind im Bundesdurchschnitt 20,9 Prozent der Arbeitslosen ohne Berufsausbildung. „Bei uns in Duisburg sind es 32,6 %. Keine abgeschlossene Berufsausbildung zu haben, bedeutet fast immer den direkten Weg in die Langzeitarbeitslosigkeit“, betont die DGB-Vorsitzende.

Angelika Wagner, die Vorsitzende des DGB in Duisburg, hier bei der Kundgebung zum 1. Mai, fordert eine Ausbildungsplatzgarantie.
Angelika Wagner, die Vorsitzende des DGB in Duisburg, hier bei der Kundgebung zum 1. Mai, fordert eine Ausbildungsplatzgarantie. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Das sogenannte Übergangssystem, das in NRW unversorgten Jugendlichen dabei helfen soll, in Ausbildung zu kommen, sei alles andere als erfolgreich, sagt Wagner. Meist bedeute es nur ein Hangeln von Maßnahme zu Maßnahme.

Trägergestützte Ausbildung als Alternative für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz

Auch interessant

„Dabei gibt es gute Beispiele, wie es besser klappen kann. In Österreich wird eine Ausbildungsgarantie bereits erfolgreich umgesetzt.“ Dort würden Jugendliche, die nicht in eine betriebliche Ausbildung vermittelt werden konnten, ein Angebot für eine trägergestützte Ausbildung für ein Jahr bekommen. Danach sollen die Jugendlichen in eine betriebliche Ausbildung wechseln. Nur wenn das nicht gelingt, bleiben sie bis zum Abschluss in einer geförderten Ausbildung.