Duisburg-Duissern. Nach langer Suche haben die „Kalt.Weiss.Trocken“-Macher der beliebten Duisburger Weinbar samt angeschlossenem Handel eine neue Location gefunden.
Neuer Standort, gleiches Flair – „Zum Glück“ werden Fans sagen. Der beliebte Weinhandel „Kalt.Weiss.Trocken“ ist umgezogen und hat nun an der Meidericher Straße 6 neu eröffnet. Mit weißen und roten Tropfen können sich Weinliebhaber schon eindecken, die durstigen Donnerstage und anderen Bar-Abende sollen dann ab Herbst wieder stattfinden. Aktuell warten die Macher noch auf Genehmigungen der Stadt.
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Marc Dickmann und Christian Stempel haben lange nach einer neuen Location gesucht, die zum Konzept passt. Ein bisschen Vintage, ein bisschen schick, schöne Atmosphäre. Eigentlich genau so wie die Räume am Sternbuschweg waren. Doch vor rund drei Jahren mussten die beiden dort ihre Verkostungen einstellen, weil sich Nachbarn über Lärm beklagten. Dabei hatten sie von der Stadt eine Genehmigung für ihr Konzept erhalten.
Suche nach neuer Location in Duisburg zog sich hin
Das neue „Kalt.Weiss.Trocken“ sollte also dort liegen, wo möglichst keine Nachbarn in direkter Nähe wohnen. Aber von der Stange und zu neu sollte es bitte auch nicht sein. Die alte „Bodega“ am Innenhafen schied aus, weil sie trotz Leerstand noch vermietet ist. „Außerdem war dort die Küche viel zu groß. Wir werden auch eine Küche haben, wollen aber eher Kleinigkeiten anbieten, die zum Wein passen.“ Andere Hinterhof-Areale waren zwar grundsätzlich interessant, aber eben doch zu nah an Wohnbebauung. „Gegenüber liegt die Feuerwehr, das Wohnhaus steht direkt an der Bahntrasse und die Hauptverkehrsstraße geht vorbei. Da sollte sich eigentlich niemand beschweren können“, hofft Dickmann.
Dann entdeckten die beiden das Gebäude, in dem früher die Firma „Friemann und Wolf“ Batterien und Akkus herstellte. Die Halle, die sich hinter dem „Tushita“-Verlag befindet, stand leer. „Im Keller haben wir noch Duschen gefunden“, erzählt Marc Dickmann. Dort entstehen nun neue Toiletten.
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Aktuell wird auch am barrierefreien Zugang gearbeitet. Der Innenhof mit dem schönen alten Baum, unter dem man später einmal sitzen können soll, ist derzeit ebenfalls noch Baustelle. „Wir wollen hier eine große Stufe anlegen, auf der kann man dann auf Kissen sitzen“, skizziert Dickmann.
Während die Handwerker kräftig werkeln, kommen schon die ersten Kunden und decken sich mit neuem Wein ein. „Die Auswahl ist gut. Und so etwas passt zu einer Großstadt wie Duisburg“, findet Thomas Schürkes und bewundert die neuen Räume. Die wirken zwar größer als zuvor, die Quadratmeterzahl, 250 um genau zu sein, ist aber annähernd gleich geblieben. Das alte Mofa wird ebenso wieder zwischen Weinkartons parken wie der lange Tisch aufgebaut.
Die Mütter Monika Dickmann und Claudia Stempel versorgen die Bauarbeiter und anderen Helfer mit Brötchen. „Die beiden sind wie ein eingespieltes altes Ehepaar“, sind sie sich einig. Die Söhne kennen sich noch aus der Schule, begannen damals in einer Garage mit dem Verkauf von Wein. Später entstand dann der gemeinsame Laden. Die Mütter haben sich jedenfalls schon informiert, wie sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln am besten zur Meidericher Straße kommen.
„Wir merken, dass die Leute wieder Bock haben und sich richtig freuen, dass es weiter geht“, sagt Christian Stempel. Künftig soll mittwochs bis sonntags geöffnet sein. „Samstags kann man die Halle mieten für Geburtstage oder sonstige Veranstaltungen. Ansonsten wollen wir mal ein kleines Konzert oder eine Lesung anbieten“, blickt Marc Dickmann voraus. Sonntags kann man dann entspannt zum „Daydrinking“ einkehren.