Duisburg. Duisburgs Inzidenz ist erneut gestiegen, liegt weiter über 10. Somit könnten einige Freiheiten schon bald wieder wegfallen. Ein Ausblick.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Duisburg steigt merklich an. Am Donnerstag meldete das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG) erstmals einen Wert über der 10er-Marke. Im Laufe des Donnerstags kletterte der Wert dann von 10,6 auf 13 Neuinfektionen pro Woche je 100.000 Einwohner. Was bedeutet das für die Corona-Regeln in der Stadt?
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Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) hatte zum 9. Juli die „Inzidenzstufe 0“ für Städte eingeführt, deren Wocheninzidenz stabil unter 10 liegt. Da Duisburg zu diesem Datum bereits seit mehr als den vorgegebenen fünf Tagen unter der Marke lag, griffen die neuen Regeln, die laut MAGS eine „weitgehende Normalisierung vieler Lebensbereiche“ beinhalten, sofort. Unter anderem entfielen Kontaktbeschränkungen und sämtliche Beschränkungen für Gastronomie und Handel.
So rutscht Duisburg wieder in die „Inzidenzstufe 1“
Mit dem aktuellen Anstieg könnte Duisburg nun jedoch wieder von der „Inzidenzstufe 0“ in die „Inzidenzstufe 1“ rutschen. In den Vorgaben der NRW-Coronaschutzverordnung heißt es: „Da in diesem Zahlenbereich dann schon sehr kleine Infektionsausbrüche relevante Schwankungen verursachen können, erfolgt eine Rückstufung in die ,Inzidenzstufe 1‘ erst, wenn der Wert von 10 wieder acht Tage hintereinander überschritten wird.“
Eine Einschränkung: Wenn ein dynamischer Anstieg vorliegt, der nicht lokal begrenzt ist, kann das Gesundheitsministerium die Inzidenzstufe auch schon nach drei Tagen des Überschreitens wieder hochstufen. Das ist derzeit allerdings nicht der Fall.
Die relevante Zählweise für eine Rückstufung richtet sich nach den Tagen, an denen das Robert-Koch-Institut (RKI) die Werte meldet. Hier zur Orientierung die letzten fünf Duisburger Inzidenzwerte – das dazugehörige Datum gibt an, wann das RKI diese Tageswerte (für den Vortag) veröffentlicht hat:
- Mo., 19. Juli: 8,0
- Di., 20. Juli: 9,0
- Mi., 21. Juli: 8,6
- Do., 22. Juli: 10,6 (1. Tag über 10)
- Fr., 23. Juli, 13 (2. Tag über 10)
Corona: Anstieg bei Neuinfektionen ist nicht unwahrscheinlich
Eine Verschärfung der Corona-Regeln wäre somit für Duisburg frühestens ab Freitag, 30. Juli, möglich. Unwahrscheinlich ist dieser Fall nicht: In den Nachbarstädten Düsseldorf, Oberhausen, Krefeld sowie im Kreis Wesel liegt die Inzidenz seit Tagen teilweise deutlich über 10. Ein weiterer Grund: Die Delta-Variante, die in Duisburg aktuell bei über 90 Prozent der Neuinfektionen nachgewiesen wird, gilt als deutlich aggressiver als der Wildtyp.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat am Mittwoch vor einem drastischen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gewarnt. Im Oktober könne die Marke von 800 überschritten werden, wenn sich die derzeitige Entwicklung fortsetze, erklärte der CDU-Politiker.
>>Die wichtigsten Regeln der „Inzidenzstufe 1“
Durch die Rückkehr in die „Inzidenzstufe 1“ würden unter anderem wieder leichte Kontaktbeschränkungen gelten. Treffen im öffentlichen Raum wären dann ohne Begrenzung für Angehörige aus fünf Haushalten erlaubt.
Beim Sport, der Kultur und Freizeit würden sich die Vorgaben ebenfalls wieder ändern.
In der Gastronomie wäre wieder eine Verfolgbarkeit der Gäste eine Bedingung.