Duisburg. Der Rheinpegel in Duisburg steigt, die Ruhr ist in Duissern bereits über die Ufer getreten. Die Deiche werden nun laufend kontrolliert.
Die Folgen der unwetterartigen Regenfälle machen sich nun auch in Duisburg bemerkbar. Die Stadt war zunächst, anders als die direkte Nachbarstadt Düsseldorf vom Unwetter verschont geblieben. Nun wird aber von Rhein und Ruhr Sommerhochwasser gemeldet.
Der Rheinpegel in Ruhrort ist in zweieinhalb Tagen über zweieinhalb Meter gestiegen. Am Freitagmittag, 13 Uhr, lag er nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung bei 9,18 Metern. Laut Prognose der Experten soll der Wasserstand bis Samstagmittag über 9,50 Meter steigen.
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Am Freitagnachmittag war zunächst noch unklar, ob der Anstieg auch Folgen für die Schifffahrt hat: Sollte – wie vorhergesagt – bei der nächsten Messung am Freitagabend um 21 Uhr die Hochwassermarke von 9,30 Metern übertroffen werden, dürften Schiffe laut Wasserschutzpolizei dann nur noch in der mittleren Spurrinne fahren und eine Geschwindigkeit von 20 km/h nicht überschreiten. „Das versetzt uns aber noch nicht in Unruhe“, ordnete Sprecher Jonas Tepe ein.
Hochwasser in Duisburg: Wege am Rhein gesperrt
Am Donnerstag hatten die Wirtschaftsbetriebe bereits die ersten Maßnahme ergriffen: Das Sperrtor am Marientor wurde am Vormittag geschlossen. „Dies geschieht ab einem Pegel von 7 Metern in Ruhrort mit steigender Tendenz. So ist die Innenstadt geschützt“, erklärte Sprecherin Silke Kersken.
Außerdem sperrten Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Wege und Zufahrten in Rheinnähe. Bürger werden gebeten, die Deichböschungen nicht zu betreten, um die Grasnarbe zu schützen.
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Seit Freitag sind an den Flüssen auch die Deichläufer unterwegs, die einmal täglich die Deiche im Stadtgebiet kontrollieren. „Steigt der Pegel weiter, werden die Kontrollen zweimal am Tag durchgeführt“, berichtet Kersken.
Die Rheinwiesen in Homberg sind bereits komplett überspült. Am Ruhrdeich in Duissern ist das Wasser auf die Fahrbahn übergetreten. Die Straße ist dort gesperrt.
Die Rheinfähre in Walsum hat ihren Betrieb vorübergehend eingestellt.
Ungewöhnliche hoher Stand bei Rhein und Ruhr für Sommermonate
Wie ungewöhnlich ein solches Hochwasser außerhalb der Wintermonate ist, zeigt ein Blick auf die letzten Jahre: Ähnlich hohe Wasserstände wie jetzt erreichten Rhein und Ruhr zuletzt im Jahr 2013.