Duisburg. Der Duisburger Rat gewährt dem Vorstand der Hafengesellschaft Duisport Entlastung. Deshalb spielten die Vorwürfe gegen Erich Staake keine Rolle.

Trotz der Impfaffäre und Vorwürfen gegen den Vorstandsvorsitzenden von Duisport, Erich Staake, hat der Duisburger Rat dem Vorstand der Hafengesellschaft einstimmig die Entlastung erteilt. Das Stadtparlament folgte damit der Aufforderung von Oberbürgermeister Sören Link, die Affäre von der Geschäftstätigkeit der Hafengruppe zu trennen und durch eine Verweigerung der Entlastung einen Imageschaden für Duisport in Kauf zu nehmen.

„Die Untersuchung der Vorwürfe obliegt dem Aufsichtsrat. Wir sollten es trennen von der formalen Entlastung des Vorstandes“, so Link zur laufenden juristischen Prüfung der Vorwürfe gegen Staake, die vor dem Abschluss steht. Der Vertrag des Hafenchefs endet im November, sein Vorstandskollege Markus Bangen soll dann die Nachfolge antreten (wir berichteten).

Grüne: Imageschaden für die Hafengesellschaft ist bereits eingetreten

„Der Imageschaden ist bereits eingetreten, auch Sie haben deutliche Worte gefunden“, entgegnete Felix Lütke dem OB. „Der moralische Kompass ist nicht in Ordnung“, stellte der Fraktionssprecher der Grünen fest. Überprüfen müsse Duisport etwa seine Beteiligung am Bau einer Logistik-Drehscheibe in Weißrussland.

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Wirtschaftlich erfolgreich war die Hafengesellschaft auch im Corona-Jahr 2020. Trotz rückläufiger Güter-Umschläge, bedingt durch sinkende Kohlemengen in Folge der Energiewende und der Krise der Stahlindustrie erzielte Duisport einen Gewinn in Höhe von rund 17,8 Millionen Euro nach Steuern (Konzernbilanzgewinn: 13,484 Millionen Euro) – eine Verbesserung von rund 850.000 Euro gegenüber dem Vorjahr.

Containerumschlag hat auch in der Corona-Krise weiter zugelegt

Der Anteil des Containerverkehrs (17,7 Mio. t gegenüber 17,1 Mio. t im Vorjahr) beträgt mittlerweile rund 60 Prozent des Warenumschlags mit Schiff und Bahn. Umgerechnet in Standardcontainer (TEU) lag auch der Containerumschlag unter Einbeziehung aller Verkehrsträger trotz der Krise mit 4,2 Mio. TEU leicht über dem Ergebnis des Vorjahrs.