Duisburg. Stabile Inzidenzen unter 100 machen Öffnungen in der Außengastronomie möglich. Das ist in Duisburg vorerst unwahrscheinlich. Ein Gastronom warnt.
Ein Pils an Pfingsten (ab 21. Mai) im Biergarten? Das ist nach der neuen Corona-Schutzverordnung möglich, wenn die Inzidenz mindestens fünf Tage vorher stabil unter 100 geblieben ist. Dann treten laut Bundes-Notbremse zwei Tage später Lockerungen in Kraft. Der Trend spricht für Oberhausen (aktuell 85,9) und Mülheim (89,7), ein paar Kilometer weiter in Duisburg (125,3) werden die Zapfhähne dagegen wohl still stehen. Thomas Seven als Betreiber der Außengastronomie auf der Ruhrorter Mühlenweide hält das für schwer vermittelbar, er befürchtet „Gastrotourismus“.
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Die Corona-Inzidenzen sinken weiter, NRW kratzte am Freitag mit 103,4 erstmals seit dem 19. März wieder an der 100er-Marke. 27 Kreise und Städte unterschreiten den Wert bereits, sie können sich Hoffnungen auf unter anderem diese Öffnungen machen, wenn die lokale Inzidenz an fünf Tagen in Folge unter 100 bleibt:
Das hieße, dass in Oberhausen-Buschhausen die Biergärten bald öffnen könnten, wohingegen ein paar Straßen weiter in Duisburg-Neumühl alles geschlossen bleiben müsste, zeigt Thomas Seven auf. „Das kannst du doch niemandem erklären. Für mich handelt das Land mit seiner Verordnung nicht weitsichtig genug“, sagt der Gastronom, dem es nicht darum gehe, eine Neid-Debatte auszulösen. Sondern: „Mir geht es um Sinn und Auswirkungen der Regeln.“
Duisburger Gastronom fordert: Öffnungen an landesweite Inzidenzwerte koppeln
Stattdessen fordert der Chef des Ruhrorter Biergartens sowie eines Imbissstandes am Hauptbahnhof, Öffnungszenarien an die landesweiten Inzidenzwerte zu koppeln, um „Gastrotourismus“ zu verhindern. Der Flickenteppich an Regeln sende für ihn ein falsches Signal, Vorgaben wie einen negativen Test oder die Befreiung davon für Geimpfte und Genesene befürworte Seven dagegen.
Während der Gastronom nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr knapp 5000 Euro in Hygiene-Maßnahmen investierte und weiterhin gut aufgestellt sei, berichtet Seven von Gesprächen mit anderen Gastro-Betreibern, die „um das nackte Überleben“ kämpfen würden. „Nach sieben Monaten gehen die Reserven zur Neige – oder sind aufgebraucht.“
Der Duisburger hofft deshalb auf einen schnellen Neustart und sagt: „Bei uns fehlt die Bestuhlung noch, sonst könnten wir die Zapfhähne morgen wieder anwerfen.“