Duisburg. Der Duisburger Gastronom Frank Schwarz hat eine Maschine mitentwickelt, die Häppchen so verpackt, dass sie bundesweit verschickt werden können.
Wie ein „Kaninchen vor der Schlange“ hat er sich noch nie gefühlt. Abwarten, bis Probleme sich von selbst lösen, ist nicht seine Welt. Wenn’s schwierig wird, leitet er den Tanker „Schwarz Group“ mit ruhiger Hand. Frank Schwarz, Meisterkoch, Unternehmer und Kreativkopf nutzte den Stillstand der Coronazeit, um mit anderen Firmen zusammen eine Maschine zu entwickeln, die kulinarische Köstlichkeiten so verpackt, dass sie in ganz Deutschland versendet werden können und makellos ankommen. „Eine Weltneuheit“, sagt der Boss.
In München für Donnerstag schon mal kalte Platten bestellen, weil am Samstag eine Fete steigt – das geht ja demnächst wieder – ist kein Problem mehr. Der Duisburger Frank Schwarz kann es richten. Denn die kalten Platten kommen beim Kunden so an, wie er sie verschickt. Nichts matscht, nichts verrutscht, und die Inhaltsstoffe sind gut lesbar. Folie abnehmen, auftischen – fertig.
Idee schwirrte drei Jahre im Kopf herum
Die Idee, eine solche Maschine zu erfinden, schwirrte dem Maestro schon seit drei Jahren im Kopf herum. „Aber bei dem hektischen Betrieb bisher hatte ich überhaupt keine Zeit, mich intensiver mit dem Thema zu befassen.“ Dann kam Corona, zwangsläufig war Stillstand angesagt. Das war seine Chance, an dem Projekt weiter zu tüfteln.“ Es sind Mehrwegplatten aus Melanin, die bis zu hundert Mal wiederverwendet werden können. Denn „ex und hopp“ könne ja nicht der Weg für die Zukunft sein, betont er.
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Die Platten gibt es in verschiedenen Größen, Standardgröße ist 34 x 26 cm. Da passen leckerste Häppchen drauf – ob bayrische Brotzeit oder italienische Antipasti, ob Fisch, Fleisch, Käse, Süßspeisen oder vegetarisch, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Bestellen kann man sowohl für Großevents, als auch für den Abend zu zweit beim Candlelight-Diner. Schon bei der Zubereitung werden die Speisen gekühlt, Virenentkeimer sorgen in der Großküche für gesunde Nahrung.
Maschine ist ein absolutes Unikat
„Die Maschine, die ein absolutes Unikat ist, hat zurzeit 20 Programme, wird aber von uns laufend weiterentwickelt“, erklärt Frank Schwarz. Im Augenblick wird noch individuell etikettiert, aber das gehört in wenigen Wochen auch der Vergangenheit an. Dann werden die individuell belegten Platten vorne in die Maschine geschoben und wenn sie – nach einem speziellen Verfahren – aus der Maschine herauskommen, sind sie in Folie verpackt. Dort kann man oben die Inhaltsstoffe ablesen, die auch noch einmal auf der unteren Seite zu erkennen sind.
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Küchenmeister Angelo Vocale (31), der mit derselben Leidenschaft dabei ist wie sein Boss, ist bei dem „Culinary System“ der S-Chef. „Chef bedeutet im Italienischen Koch. Und S ist das Markenzeichen und kann für vieles stehen: für Star, für Spitze, für Sterne und für Schwarz“, überlegt Frank Schwarz laut und lächelt listig.
Online-Plattform wird gerade erarbeitet
„Wir könnten jetzt mit dem Versand schon anfangen, aber wir machen es erst dann, wenn wir auch wissen, dass alles perfekt funktioniert“, sagt Angelo Vocale, Duisburger Kind mit italienischen Wurzeln. Klar ist, dass die Folie um die kleinen Häppchen wie eine zweite Haut sitzt. Daher ist die perfekte Ankunft beim Kunden garantiert. „In der Pipeline ist im Augenblick noch die automatische Etikettierung und die Verpackung, an der noch getüftelt wird“, erklärt der Unternehmenschef.
Denn auch die wird nicht Plastik sein, sondern aus Papier hergestellt werden. Es soll bei der gesamten Produktion viel Nachhaltiges zum Tragen kommen. Die entsprechende Online-Plattform wird gerade erarbeitet, so dass man sich auch per Internet Köstlichkeiten aussuchen kann, die ins Haus geliefert werden. „Es wird Over-Night-Versand geben, bei dem auch empfindliche Speisen verschickt werden. In der nachhaltigen Versandtasche werden sich Kühlakkus befinden, ein Haltbarkeitsdatum gibt dem Kunden Sicherheit, wie lange er die Speisen verwenden kann.
Pfandsystem für Kühltasche und Platten
Für die Kühltasche mit Akkus und den Melanin-Platten, alternativ gibt es auch noch andere, bezahlt man Pfand. Die kann man dann in einem ganz einfachen Verfahren wieder zurück nach Duisburg an die Schwarz-Group schicken. „Wer die Platten bei sich zu Hause behalten möchte, kann auch das gerne machen. Dann wird das Pfand nicht zurückgezahlt. Das geht ganz ohne Probleme“, sagt Frank Schwarz.
An der Maschinentechnik, der Logistik und der Produktentwicklung wird zurzeit noch gefeilt, bis zu den Sommerferien soll die Neuentwicklung aber an den Start gehen. Es ist eine Manufaktur, für die sich Schwarz die Lizenz für ganz Europa gesichert hat.
„Da kommt niemand mehr zwischen“, freut er sich. Wenn alles wieder normal laufe, liefere er auch ins Ausland, keine Frage. Er ist mit Leidenschaft dabei, so wie sein Küchenmeister auch. „Wenn Sie Ihr Hobby zum Beruf gemacht haben“, scherzt er, „müssen Sie nie mehr zur Arbeit gehen.“