Duisburg. Die Stadt Duisburg hat ein illegales Bordell in einem Hotel in der Nähe des Kant-Parks gestoppt. Vor Ort wurden drei Prostituierte angetroffen.
Das Duisburger Ordnungsamt hat am Dienstagmittag ein illegales Bordell in einem Hotel in der Innenstadt ausgehoben.
Um 14 Uhr stürmten die Stadtmitarbeiter in das Hotel „Andefu“ an der Gallenkampstraße unweit des Kant-Parks. Dort bestätigte sich der Verdacht der illegalen Prostitution.
Duisburg: Anwohner gab Hinweis auf illegales Bordell
Ein Anwohner hatte die Stadt am vergangenen Donnerstag mit einem anonymen Hinweis über das Treiben in dem Drei-Sterne-Hotel (Preis für ein Doppelzimmer: aktuell 53 Euro) informiert. Seitdem liefen die Ermittlungen.
Um die Vorfälle nachzuweisen, buchten Innendienstmitarbeiter der Stadt über eine in dem anonymen Schreiben angegebene Telefonnummer fingierte Termine für den Dienstag. So konnte zwei Frauen ohne festen Wohnsitz illegale Prostitution eindeutig nachgewiesen werden. Eine dritte Frau gab vor Ort zu, in dem Hotel als Prostituierte zu arbeiten.
Hotelbetreiber soll nicht der Zuhälter sein – trotzdem droht Strafe
Eine empfindliche Strafe droht auch dem Betreiber des Hotels, der nach Informationen der Stadtverwaltung nicht der Zuhälter sein soll: Er muss wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung mit einem Bußgeld von 5000 Euro rechnen.
Denn: Hotelübernachtungen sind in NRW derzeit nur in Ausnahmefällen erlaubt, etwa für den Besuch von Beerdigungen. Touristische Übernachtungen dagegen sind verboten. Auch sexuelle Dienstleistungen sind laut Infektionsschutzgesetz aktuell nicht zulässig.
Regelmäßiger Betrieb im „Andefu“ beobachtet
Wie lange in dem kleinen Hotel in einer Nebenstraße der Tonhallenstraße bereits ein illegales Bordell betrieben wird, ist unklar. Nach Beobachtungen der „Bild“ herrschte vor Ort in den vergangenen Tagen regelmäßiger Betrieb: Immer wieder seien einzelne Männer aufgetaucht, hätten Nachrichten in ihr Smartphone getippt und wären dann von Damen hineingebeten worden. Etwa eine halbe Stunde später hätten die Männer das „Andefu“ dann wieder verlassen.
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Als das Ordnungsamt am Dienstag das Hotel betrat, trafen die Mitarbeiter nach Angaben von Stadtsprecherin Anja Kopka dort keine Freier an. Auch ihnen hätten sonst Bußgelder gedroht.
Zuletzt hatte die Polizei im Februar an der Hochfeldstraße drei Frauen festgenommen, die dort trotz des Prostitutionsverbots sexuelle Dienstleistungen angeboten hatten. Lautes Stöhnen und ständig ein- und ausgehende Männer hatten dort die Nachbarn misstrauisch gemacht.