Duisburg. Wo der Berufsverkehr nach der A-59-Sperrung in Duisburg durch Brückenschäden zum Erliegen gekommen ist. Was die Autobahnpolizei rät.

15 Zentimeter breit ist der Spalt an einem Fahrbahnübergang der Grunewaldbrücke nahe der Ausfahrt Wanheimerort, der den Verkehr auf der A 59 in Duisburg in beiden Richtungen seit Donnerstagvormittag lahmlegt. Viele Autofahrer wurden von der Sperrung überrascht, es kam zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in der Innenstadt. Dort blieb das große Chaos am Freitagmorgen aus, stattdessen kam es zu Staus an den Anschlussstellen der umliegenden Autobahnen.

Vollkommen leer ist die A 59 in Fahrtrichtung Süden an der Anschlussstelle Duisburg-Mitte, in Richtung Norden können Autos erst hier wieder auffahren. Der Grund ist der „Brücken-Lockdown“, wie ein Facebook-Nutzer am Donnerstag unkte. Die Schäden an der 1016 Meter langen Grunewaldbrücke hatten sich als so gravierend herausgestellt, wie Experten befürchtet hatten.

Autobahnpolizei berichtet von Staus an der A3-Anschlussstelle Duisburg-Wedau

Viele Autofahrer wichen im Berufsverkehr kurz vor 8 Uhr auf die A3 und die A 40 aus. An der Anschlussstelle Wedau kam es in Richtung Köln zu Staus, ebenso an der Abfahrt Häfen. „Die Ausfahrt Wedau ist leider sehr kurz, so dass nicht genügend Fahrzeuge auf einmal auf die Bissingheimer Straße passen – das lief heute Morgen nur medium-gut“, sagt Sarah Kloth von der Leitstelle der Autobahnpolizei über die Lage am Freitagmorgen.

Im Kreuz Duisburg werden hier die Autofahrer auf die A 40 umgeleitet.
Im Kreuz Duisburg werden hier die Autofahrer auf die A 40 umgeleitet. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Tatsächlich stauten sich die Fahrzeuge zeitweise bis zum Zoo. Die Situation habe sich erst gebessert, als Beamte begonnen hätten, den Verkehr per Hand zu regeln. „Das wird auch erst mal so bleiben und sich im Berufsverkehr auf der A 3 zuspitzen“, sagt Kloth. „Wir überlegen über das Wochenende, ob wir am Montagmorgen die Verzögerungsstreifen mit gelben Markierungen verlängern, Das wäre die einzige Möglichkeit, denn die vorgesehene Länge kann den Verkehr nicht auffangen.“

Umleitung Richtung Duisburger Süden besser über die A 524

Die Sprecherin rät Autofahrern, die in den Duisburger Süden wollen, am Kreuz Breitscheid auf die A 524 zu fahren, um die Fahrt durch Huckingen und Großenbaum zu vermeiden. Dies sorge zwar für eine weitere Fahrstrecke, entzerre aber den Stau an der Anschlussstelle Wedau. Auch die Anschlussstelle am Kreuz Kaiserberg sei eine Möglichkeit.

Ein ähnliches Bild zeichnete sich an der Anschlussstelle Duisburg-Häfen ab: Wer von der A 40 abfuhr, musste sich in Richtung Innenstadt rund eine Viertelstunde gedulden. Waren die Fahrzeuge aber erst einmal dort angekommen, verteilten sie sich relativ schnell. An den betroffenen Auffahrten der A 59 stehen Absperrbaken – doch der Verkehr floss am frühen Freitagmorgen. Wer hier Staus erwartet hatte, sah sich getäuscht. Offenbar haben sich alle Autofahrer kurzfristig auf die Umwege eingestellt.

Keine Staus in der Duisburger Innenstadt am Freitagmorgen

Auch die Auffahrt Duisburg-Zentrum Richtung Süden ist dicht, doch das Aufkommen an Fahrzeugen war rund um die Kreuzung Kremerstraße/Düsseldorfer Straße nicht sonderlich erhöht. Auch verirrte Lkw waren nicht zu sehen. Dasselbe Bild zeigte sich rund um die Anschlussstelle in Duissern: keine Staus, keine Ausweich-Odysseen über die Kardinal-Galen-Straße oder die Oranienstraße.

Sperrung mit Folgen: Hier der Blick auf die leere A 59 in Duisburg in Richtung Düsseldorf.
Sperrung mit Folgen: Hier der Blick auf die leere A 59 in Duisburg in Richtung Düsseldorf. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Auch die Polizei habe in der Innenstadt kein erhöhtes Verkehrsaufkommen festgestellt, bestätigt Polizeisprecherin Caroline Dlutko. „Dabei hat sicher eine Rolle gespielt, dass wir eine Pandemie haben, Osterferien sind und Freitag ist – sonst wäre es sicher weitaus schlimmer gewesen“, sagt sie. Die meisten Fahrer seien auf umliegende Autobahnen ausgewichen.

Brücke erhält Behelfskonstruktion – ab Montag Tempo 40

Derweil wird der Schaden, der am Übergang zwischen Brücke und Bestandsautobahn entstanden ist, notdürftig durch eine Behelfskonstruktion kompensiert. So soll die Nord-Süd-Achse ab Montagmorgen wieder befahrbar sein – an der Stelle aber nur mit Tempo 40.

Den Unterbau später zu reparieren, sagt Tobias Zoporowski, werde Monate dauern. Dem Sprecher der Autobahn Rheinland GmbH zufolge müssten sich Autofahrer weiter auf Einschränkungen einstellen.

>> A 59 IN DUISBURG: DAS IST AKTUELL GESPERRT

  • Aktuell ist die A 59 in Fahrtrichtung Dinslaken zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg-Süd und Duisburg-Hochfeld voll gesperrt. Ebenfalls von der Sperrung betroffen ist die Anschlussstelle Duisburg-Wanheimerort, teilt Zoporowski mit.
  • Die Anschlussstellen Hochfeld, Duissern und das Autobahnkreuz Duisburg sind in Fahrtrichtung Dinslaken frei. In Fahrtrichtung Düsseldorf besteht die Vollsperrung zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und der Anschlussstelle Duisburg Wanheimerort.