Duisburg. Die Havarie des Frachters „Ever Given“ soll keine Folgen für den Containerumschlag in Duisburg haben. Der Hafen könnte sogar profitieren.

Die Havarie des Frachters „Ever Given“, der fast eine Woche lang den Suezkanal blockierte, wird für den Containerumschlag im Duisburger Hafen keine negativen Auswirkungen haben, glaubt die Hafengesellschaft Duisport. Der Hafen könnte vom Unfall auf einer der Hauptrouten der globalen Warenströme langfristig sogar profitieren, sagt Hafensprecher Thomas Hüser. „Es könnte dazu führen, dass mehr Fracht auf der Schiene transportiert wird.“

Seehäfen spüren die Störungen in den Transportketten eher als Duisburg

Eine Störung der Abläufe in den Transportketten durch die Havarie werde sich eher in den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen zeigen, heißt es bei Duisport. Durch die Verspätung der „Ever Given“ und den Stau, der sich vor der Einfahrt zum Nadelöhr Suezkanal gebildet hat. Diese rund 370 Frachter werden ihre europäischen Zielhäfen ebenfalls mit Verspätung, aber mit geringerem Abstand zueinander erreichen. Die Folge: Mehr Ladung muss möglichst schnell gelöscht werden.

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Duisport: Wollen möglichst viele Güter auf die Schiene bringen

„Es könnte dazu führen, dass mit zeitlicher Verzögerung auch in Duisburg vorübergehend weniger Güter ankommen und die Menge dann schnell steigt“, sagt Hafensprecher Hüser, „aber auf solche Szenarien sind wir eingestellt. Das Drama um das Containerschiff zeige gleichwohl, „wie fragil die internationalen Handelswege sind“. Daher könne sich die trimodale Strategie (Wasser, Schiene, Straße) auszahlen, der Schienenweg der „Neuen Seidenstraße“ zwischen China und Duisburg mittelfristig von Zuwächsen profitieren.