Duisburg. Die vom Zoo Duisburg bekanntgegebene Todesursache der vier toten Seidenaffen wirft Fragen auf. Eine Initiative nennt Ergebnis „eine Frechheit“.
Der Zoo Duisburg hat die Todesursache der jüngst verstorbenen vier Schwarzschwanz-Seidenaffen bekanntgegeben. Die unabhängige pathologische Untersuchung der Seidenaffen habe eine Veränderung von Leber, Niere und Milz ergeben, die zu einem Organversagen geführt haben soll. Das teilt der Tierpark am Kaiserberg per Facebook mit.
„Dass dabei vier Tiere innerhalb weniger Tage versterben ist ein besonders bedauerliches Ereignis“, heißt es in dem Statement weiter. Ausgeschlossen werden könne aber eine Infektion mit dem Coronavirus. „Die Lunge wies bei der Untersuchung keine entsprechenden Veränderungen auf.“
Initiative für Menschenaffen nennt Obduktionsergebnis eine „Frechheit“
Die Initiative für Menschenaffen „Great ape project“ hatte zuvor vehement eine externe Untersuchung zur lückenlosen Aufklärung der Todesfälle gefordert. Das nun veröffentlichte Statement des Tierparks bezeichnet Leiter Colin Goldner als „Frechheit“, denn vollkommen offen bleibe, wie es zu den Veränderungen von Leber, Niere und Milz gekommen sei.
Laut Aussage eines Zoo-Sprechers soll es keine weiteren pathologischen Untersuchungen geben. Die Untersuchung sei unabhängig gewesen und extern erfolgt, teilt der Zoo mit.
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Für die Initiative, hinter der die Idee steht, bestimmte Grundrechte, die dem Menschen vorbehalten sind, auch für Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans zu fordern, ist das ein ernüchterndes Ergebnis. Sie soll zuvor sogar die Staatsanwaltschaft über den Todesfall der Schwarzschwanz-Seidenaffen in Kenntnis gesetzt haben.
Auf Nachfrage der Redaktion teilt die Staatsanwaltschaft Duisburg mit, dass ein Verfahren bislang nicht eingegangen ist. „Möglich ist, dass dies in den nächsten Wochen noch geschieht.“
Schwarzschwanz-Seidenaffen: Zoo Duisburg war stolz auf seltene Art
Der Zoo Duisburg war in der Vergangenheit stolz auf die Zuchterfolge mit den seltenen Schwarzschwanz-Seidenaffen, die innerhalb Europas nur noch im Zoo Magdeburg sowie in einigen britischen Tiergärten gehalten werden.
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Erst im August 2020 hatte es den zweiten Nachwuchs innerhalb von sieben Monaten bei dem Seidenaffen-Pärchen gegeben. In Duisburg haben sich die Schwarzschwanz-Seidenaffen einen Lebensraum auf 1000 Quadratmetern mit Goldenen Löwenäffchen, Kleinen Ameisenbären und Zweifinger-Faultieren in der Tropenhalle Rio Negro geteilt. Die Tropenhalle ist derzeit und war auch zum Todeszeitpunkt der Tiere noch für Besucher geschlossen.