Duisburg. 1300 Duisburger Sozialdemokraten haben bereits darüber abgestimmt, ob Özdemir oder die Doppelspitze Philipp/Link die Partei künftig führen soll.

Auf eine breite Resonanz stößt die Mitgliederbefragung der Duisburger SPD zum künftigen Parteivorsitz. Nach anderthalb Wochen haben bereits über 1300 Duisburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ihre Stimme abgegeben. Das ist jetzt schon eine Wahlbeteiligung von knapp 43 Prozent. Dies teilte die Partei einen Tag vor ihrem digitalen Parteitag mit. Zum Vergleich: Bei der Stichwahl zum SPD-Parteivorsitz auf der Bundesebene hatten insgesamt am Ende rund 54 Prozent abgestimmt. Noch bis zum 25. März sind alle Duisburger SPD-Mitglieder aufgerufen, sich an der Entscheidung zu beteiligen, ob zukünftig der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir den Parteivorsitz übernehmen soll oder ob der Landtagsabgeordneten Sarah Philipp zusammen mit Oberbürgermeister Sören Link als Team diese Aufgabe übertragen wird. „Uns ist es wichtig, bei dieser Entscheidung alle Mitglieder zu beteiligen. Wir sind glücklich, dass diese Mitgliederbefragung auf eine so große Resonanz stößt“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Gisela Walsken.

Der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir will Parteichef der Duisburger SPD werden und stellt sich als Einzelkandidat zur Wahl.
Der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir will Parteichef der Duisburger SPD werden und stellt sich als Einzelkandidat zur Wahl. © FFS | Foto: Ralf Rottmann

Der Unterbezirksvorstand hatte die Mitgliederbefragung beschlossen, nachdem coronabedingt immer wieder Präsenzparteitage verschoben werden mussten. Nach dem Rücktritt Ralf Jägers vom Parteivorsitz im November 2019 und einer nun über einem Jahr andauernden kommissarischen Parteiführung soll die Führungsfrage endlich geklärt werden.

Damit verbunden ist auch ein intern schwelender Streit darüber, ob es in Duisburg überhaupt eine Doppelspitze geben kann. Die aktuelle Satzung sieht eine solche nicht vor. Sollten sich die Mitglieder für das Team Philipp/Link mehrheitlich aussprechen, müsste also die Satzung geändert werden. Dies soll dann auf einem Präsenzparteitag im Mai erfolgen – sofern diesen die Coronalage dann zulässt.

Die Resonanz der Mitgliederbefragung dürfte auch für den am morgigen Donnerstag (18.3.) anstehenden virtuellen Parteitag ein Signal sein. Denn auf der Tagesordnung steht unter anderem ein Antrag zu der Frage, ob „eine oder ein Vorsitzender oder eine Doppelspitze gewählt werden sollen“ und in Folge eine mögliche Aussetzung der Mitgliederbefragung. Zu diesem Punkt dürfte es reichlich Diskussionsbedarf geben.