Duisburg. Lange Schlangen vor dem Zoo Duisburg haben zu Kritik geführt. Was die Zoom Erlebniswelt und der Zoo Wuppertal im Vergleich alles anders regeln.
Lange Schlangen vor dem Zoo Duisburg haben am Wochenende die Stimmung bei Besuchern des Tierparks getrübt. So berichten Familien von fast zwei Stunden Wartezeit am Eingang. Ist es ein Phänomen, das nach der viermonatigen Schließungsphase auch vor anderen Tierparks am Wochenende zu beobachten war?
Der Grüne Zoo Wuppertal kennt das Problem nach eigenen Angaben nicht. „Es kommt nie zu Warteschlangen“, sagt Andreas Haeser-Kalthoff, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Zoos. In den ersten sechs Tagen seit der Wiedereröffnung hat der Tierpark 11.307 Besucher gezählt. Auch die Sprecherin der Zoom Erlebniswelt berichtet von einem ruhigen Start ohne besondere Vorkommnisse.
Lange Schlangen vor dem Zoo Duisburg: Woran hat es gelegen?
Was für alle Zoos in NRW gilt: Im Rahmen der aktuellen Verordnung des Landes sind die Tierparks wegen Corona zur Erhebung der persönlichen Daten der Besucher verpflichtet, um eine Kontaktrückverfolgung zu gewährleisten. Egal ob Duisburg, Gelsenkirchen oder Wuppertal: Vorab muss online ein Termin gebucht werden.
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Der große Unterschied zwischen den drei Tierparks und mögliche Ursache für lange Schlangen: Anders als bei der Zoom Erlebniswelt oder beim Wuppertaler Zoo reservieren Besucher in Duisburg nur online einen Termin – die Bezahlung erfolgt dann erst an der Tageskasse im Rahmen des gebuchten Zeitfensters.
Zoom Erlebniswelt und Zoo Wuppertal: Tickets werden online bezahlt
Die Tierparks in Wuppertal und Gelsenkirchen sind da digitaler: Das Ticket wird im Internet gekauft, am Eingang erfolgt nur noch die Kontrolle. So läuft der Einlass zügig ab, erklären beide Tierparks auf Nachfrage der Redaktion.
Unterschiede gibt es auch bei den für Besucher zur Verfügung stehenden Zeitfenstern im digitalen Buchungssystem: In Wuppertal können die Besucher online jeden Tag zwischen 30 unterschiedlichen Zeitpunkten (zum Beispiel von 9 bis 9.15 Uhr oder 9.15 Uhr bis 9.30 Uhr) für den Einlass wählen. So wird der Andrang deutlich entzerrt, erklärt Haeser-Kalthoff.
Zoo Duisburg: Zeitfenster von zwei Stunden für den Einlass
Im Zoo Duisburg hingegen entscheiden sich Besucher vorab lediglich zwischen fünf Zeitfenstern für den Eintritt, zum Beispiel in der Zeit von 9 bis 11 Uhr oder von 11 bis 13 Uhr. In jedem der fünf Zeitfenster dürfen bis zu 1000 Besucher in den Tierpark am Kaiserberg. Theoretisch könnten alle 1000 zulässigen Besucher eines zweistündigen Zeitfensters zum selben Zeitpunkt anreisen – der Eingang als neuralgischer Punkt, an dem zusätzlich noch bezahlt werden muss, wird so zu einem Nadelöhr.
Ganz anders geht die Zoom Erlebniswelt vor: Der Tierpark verzichtet ganz auf Einlassfenster. Online werden Tickets unter Angaben der persönlichen Daten vorab gekauft. „Am Tag sind 2500 Besucher zugelassen“, erklärt eine Sprecherin. Und eben jene Besucherzahl darf sich auch gleichzeitig auf dem Areal befinden. Der Besucher wählt den Zeitpunkt der Anreise selbst. Damit es sich nicht staut, gibt es sechs unterschiedliche Einlasskontrollen – vier etwa für Tageskarten, eine für Dauerkarten und Familien mit Kinderwagen.
Keine zeitlichen Beschränkungen für den Zoobesuch
Hinsichtlich der Besuchsdauer gibt es bei den drei genannten Zoos im Übrigen keinen Unterschied: In allen Tierparks wird der Rundgang entlang der Gehege zeitlich nicht limitiert. Die Tierhäuser sind in allen drei Zoos aus Infektionsschutzgründen weiterhin geschlossen.