Duisburg. Seit Montagmorgen dürfen im „eingeschränkten Regelbetrieb“ wieder alle Kinder in die Kitas. Das sagen Eltern, Kinder und Erzieher zum Start.
Seit Montagmorgen haben Kita-Kinder in Duisburg trotz des Teil-Lockdowns ein wenig mehr Normalität: Die Kindertagesstätten sind wieder für alle Kinder geöffnet. Zwar mit weniger Stunden im „eingeschränkten Regelbetrieb“, aber ohne den Appell der Landesregierung an die Eltern, die Kinder doch lieber zuhause zu betreuen.
Kaum Abmeldungen zum Kita-Start in Duisburg
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Um halb neun herrscht am Montagmorgen im katholischen Kindergarten St. Joseph in Wedau schon reger Betrieb. Durch die geöffneten Fenster hört man Kinderlachen, immer wieder klingelt es an der Tür, nach und nach füllen sich die Gruppenräume.
„Wir haben bisher keine Abmeldung erhalten“, sagt Yvonne Brombach. Die Leiterin der Kita freut sich darüber, dass endlich wieder alle Kinder in die Einrichtung kommen: „Einen eingeschränkten Regelbetrieb hatten wir ja schon in den letzten Wochen. Es waren durchgehend die Hälfte aller Kinder vor Ort. Aber mit allen ist es doch etwas anderes.“
Die fünfjährige Paula kann es kaum erwarten, endlich ihre Freunde wieder zu sehen. „Paula war schon die ganze Zeit über in der Kita, ihre beste Freundin allerdings nicht“, sagt Meike Rumpf. Für die zweifache Mutter ist die Betreuung im Kindergarten enorm wichtig. „Mein Mann und ich sind Ärzte, wenn unsere Kinder nicht in die Kita gehen würden, könnten auch wir nicht arbeiten.“
Sorgen macht sich Meike Rumpf, die auf der Kinderintensiv-Station tätig ist, natürlich trotzdem. „Es wäre schon enorm wichtig, dass die Erzieher und auch die Lehrer jetzt schnellstmöglich geimpft werden.“
Gruppen bleiben weiterhin getrennt
Bei Antonio (5) ist die Freude über den ersten Kindergartentag nicht ganz so groß. Auch mit Mama an der Hand möchte der Fünfjährige heute lieber nicht bleiben. Nach über zwei Monaten zuhause ist der Gang in den Kindergarten für ihn eine große Umstellung.
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Die beiden Schwestern Mila (5) und Ella (3) strahlen hingegen übers ganze Gesicht. Ihre Mutter Sonja Bürks ist eher zwiegespalten: „Ich habe die Zeit zuhause mit meinen Kindern sehr genossen. Allerdings habe ich auch den Vorteil, dass ich mit meinem jüngsten Sohn noch in Elternzeit bin. Aber für die Mädchen ist es sicher die richtige Entscheidung, wieder in den Kindergarten zu gehen, auch wenn ich nicht absehen kann, wie hoch das Infektionsrisiko ist.“
Kita-Leiterin Brombach ist froh, dass es den Appell, die Kinder doch zuhause zu betreuen, nicht mehr gibt. „Es war ja so, dass manche Eltern ein schlechtes Gewissen hatten, weil sie ihre Kinder zu uns gebracht haben“, sagt sie. „Das hätte so nicht sein dürfen.“.
Auch wenn die Kitas in NRW wieder für alle Kinder geöffnet sind, ist es zunächst nur ein kleiner Schritt in Richtung Normalität. „Die Kinder werden weiter in festen Gruppen betreut, eine Durchmischung soll möglichst vermieden werden. Trotzdem freuen wir uns riesig, dass die Gruppen wieder größer werden“, sagt Brombach.
Damit falle nämlich auch viel an zusätzlicher Arbeit für die Erzieherinnen weg: „Wir haben für die Kinder, die Zuhause geblieben sind, Materialien zusammengestellt und vorbei gebracht. Außerdem haben wir den Alltag im Kindergarten mit Fotos, Berichten, Bastelanleitungen und Geschichten auf Padlet (Online-Plattform, d. Red.) festgehalten. So konnten die Kinder ihre Freunde und uns Erzieher wenigstens auf Bildern und in kleinen Videos sehen.“
Bei der Arbeit mit den Kindern tragen die Erzieherinnen keine Masken
Nach den am Wochenende in Duisburg weiter gestiegenen Corona-Zahlen macht sich Yvonne Brombach allerdings auch wieder größere Sorgen als noch vor ein paar Wochen. Beim Kontakt mit den Eltern trägt das Team Masken, bei der Arbeit mit den Kindern jedoch nicht.
„Wir sind bisher zum Glück verschont geblieben. Der Träger versorgt uns mit ausreichend Masken, und wir werden regelmäßig getestet. Aber für mich und mein Team – und auch für die Kinder – wäre es doch langsam an der Zeit, dass auch wir Erzieher geimpft werden.“
>> KITAS: „EINGESCHRÄNKTER REGELBETRIEB“
- Ab heute gilt in NRW in den Kitas landesweit ein „eingeschränkter Regelbetrieb“ mit pauschal um zehn Wochenstunden reduzierter Betreuung in festen Gruppen.
- Bisher hatte die Landesregierung den „dringenden Appell“ an die Eltern gerichtet, Kinder daheim zu betreuen.
- Sollten die Infektionszahlen sinken, strebt NRW ab 8. März einen „lokal eingeschränkten Regelbetrieb“ an.