Duisburg. Mit der weltweiten Tanzdemo „One Billion Rising“ wird gegen Gewalt an Frauen protestiert. In Duisburg wurde die Aktion ins Internet verlegt.
In den vergangenen Jahren haben sich hunderte Menschen in Duisburg und Millionen weltweit am 14. Februar an der Tanz-Demo „One Billion Rising“ beteiligt. In diesem Jahr verlagerte sich der Protest am Valentinstag ins Internet.
Das Frauenbüro der Stadt Duisburg, Mabilda e.V., die beiden Frauenhäuser sowie die Frauenberatungsstelle wollten so trotz Pandemie das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen sichtbar machen. Bürgermeister Manfred Osenger, einziger Mann im virtuellen Zoom-Treffen, betonte, dass die Isolation durch Corona häusliche Gewalt begünstige und es deshalb umso wichtiger sei, Zeichen zu setzen.
Hiltrud Limpinsel vom Autonomen Frauenhaus ergänzte, dass mit der Aktion in Duisburg zum zehnten Mal friedlich protestiert wird gegen die Vielzahl der Übergriffe gegen Frauen weltweit.
2019 wurden 1070 Fälle häuslicher Gewalt in Duisburg von der Polizei erfasst
2019 hatte das Bundeskriminalamt 141.792 Opfer häuslicher Gewalt erfasste, 81 Prozent davon waren Frauen. 117 Frauen wurden im Jahr 2019 von ihrem (Ex-)Partner getötet. Dabei handelt es sich aber nur um das Hellfeld, Experten vermuten ein Dunkelfeld von rund 75 bis 80 Prozent.
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In Duisburg registrierte die Polizei 1.070 Fälle häuslicher Gewalt. Im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt wurden sieben Tötungsdelikte erfasst, davon vier versuchte und drei vollendete Tötungsdelikte. In sechs der Tötungsdelikte waren Frauen die Opfer.
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Der Verein Solwodi, der auch in Duisburg vertreten ist, betont: „Der Valentinstag darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch zu viele Frauen seelischer, körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt sind.“ Auch in Pandemiezeiten helfe man Betroffenen.
Weitere Infos gibt es auf Facebook und unter www.onebillionrising.de/