Duisburg. Ab dem 22. Februar öffnen die Grundschulen wieder. Lehrer, Eltern und Kinder in Duisburg sind darüber erleichtert. Aber es gibt auch Bedenken.

Doppelte Erleichterung an den Duisburger Grundschulen: Darüber, dass es ab Montag, 22. Februar, zumindest wieder einen eingeschränkten Präsenzunterricht gibt und darüber, dass eine Woche Zeit bleibt, um sich darauf vorzubereiten. Für den Wechselunterricht wird es wohl unterschiedliche Modelle geben.

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„Wir sind einerseits erleichtert, dass es wieder losgeht und hoffen, dass die Kinder gesund bleiben“, sagt Haris Kondza, Leiter der Regenbogenschule in Marxloh und Schulformsprecher der 75 Duisburger Grundschulen. „Auch die Eltern freuen sich, aber es bleiben bei ihnen ebenso Bedenken, wie bei den Kollegien.“ Aus pädagogischer Sicht könne es aber keine zwei Meinungen geben: „Es ist wundervoll, dass die Kinder wieder in die Schule kommen können.“

Duisburger Schulleiter: Die Schere geht durch den Lockdown weiter auf

Haris Kondza leitet die Regenbogenschule in Marxloh, er ist Schulformsprecher der Duisburger Grundschulen.

Haris Kondza leitet die Regenbogenschule in Marxloh, er ist Schulformsprecher der Duisburger Grundschulen.
 © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Besonders in den Schulen mit hohem Zuwandereranteil sei es mitunter sehr schwierig gewesen, über Wochen den Kontakt zu den Schülern zu halten. „Es gibt viele sprachliche Hemmnisse“, berichtet Jens-Uwe Hoffmann, Leiter der Fährmann-Schule in Beeck. Er habe Verständnis für die Entscheidungsträger in der Politik, die zwischen dem Anspruch auf Bildung und dem Gesundheitsschutz abwägen müssen, sagt der stellvertretende Schulformsprecher. „Ich möchte nicht mit ihnen tauschen. Aber für die Kinder ist jede Stunde Präsenzunterricht wichtig.“ Das gelte besonders für die Kinder aus benachteiligten Familien: „Die Schere geht durch den Lockdown weiter auf.“

Schulen warten auf Vorgaben zur Nutzung der Räume

Viel Arbeit bleibt in der nächsten Woche, um die Rückkehr vorzubereiten. Wie groß sind die Gruppen? Welche Räume können genutzt werden? Gibt es einen offenen Ganztag? Einerseits gebe das Wechselmodell Spielraum, der andererseits durch Verordnungen wieder eingeengt wird. „Bislang durfte ein Raum nur von einer Gruppe pro Tag genutzt werden“, beschreibt Haris Kondza sein Dilemma. „Meine Klassen sind so groß, dass ich sie wahrscheinlich in drei Gruppen teilen muss. Dann wird es schwierig mit den Räumen.“

Offener Ganztag wohl weiterhin nur im eingeschränkten Betrieb

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Es müsse deshalb, so der Schulleiter, „in der nächsten Woche auch neue kommunale Regelungen geben.“ Das gilt auch für die OGS. Ein geregelter Betrieb des offenen Ganztags scheint derzeit noch unwahrscheinlich, allenfalls eine Notbetreuung für berufstätige Eltern könnte zugelassen werden, bis die Grundschulen in den Regelbetrieb zurückkehren dürfen.

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Ralph Kalveram, Leiter des Amts für schulische Bildung, ist am kommenden Mittwoch mit allen Schulformsprechern verabredet, um offene Fragen zu klären. Grundsätzlich seien die Schulen bereit: „Wir haben alle Räume reinigen lassen, die Heizungen laufen, die Sekretariate waren durchgehend besetzt.“ Der Betrieb sei jederzeit gewährleistet, auch wenn in den vergangenen Wochen nur ein Bruchteil der Schüler vor Ort war. Durch den Wechselbetrieb seien nun 50 Prozent vor Ort.