Den Büromarktbericht 2010 für die Ruhrgebietsstädte Essen, Dortmund, Duisburg und Bochum hat Brockhoff & Partner veröffentlicht.
Nach Recherche des Essener Unternehmens ist trotz allgemeiner Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung die Nachfrage, besonders nach kleineren Flächen zwischen 150 und 500 Quadratmetern stabil geblieben. Die Nachfrage nach größeren Flächen über 500 qm ist allerdings deutlich zurückgegangen.
Doch trotz des – im Vergleich zum Vorjahr – geringeren Ergebnisses im Gesamtflächenumsatz (Essen: 101 000 qm, Duisburg 62 000 qm, Dortmund 60 000 qm, Bochum 55 000 qm), sind die Mieten in den vier „Hauptstädten” des Ruhrgebietes laut Brockhoff-Erhebung stabil geblieben.
Die Spitzenmieten bewegen sich in Essen und Dort-mund bei 13 Euro, in Bochum zwischen 8 und 11 Euro. Revier-Spitzenreiter ist inzwischen Duisburg mit Quadratmetermieten bis 13,50 Euro.
Die Leerstandsquote hat sich nur in Duisburg leicht erhöht, in Bochum und Essen stagniert diese auf Vorjahresniveau und in Dortmund ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Wobei der Leerstand in Duisburg im Vergleich zu anderen Bürostandorten sehr niedrig liegt. Das kann von Nachteil sein, wenn es darum geht, sehr schnell auf Anfragen von Miet-Interessenten reagieren zu müssen.
Brockhoff & Partner geht für das kommende Jahr von einer Erholung des Immobilienmarktes im Ruhrgebiet aus und prognostiziert eine Verbesserung auf das Niveau des Jahres 2008.
Interessant für die weitere Entwicklung der Duisburger Innenstadt mit der „Königsgalerie” anstelle der bisherigen „Galeria”, dem „Stadtfenster” (früher Boecker, jetzt Knüllermarkt) und der dringend erforderlichen Neu-Positionierung der Münzstraße samt Umgebung dürfte eine Prognose von Kemper's Jones Lang LaSalle in Düsseldorf sein. Die Spezialisten für Handelsimmobilien erwarten für 2010 einen „Aufwärtstrend auf dem Vermietungs- und Investmentmarkt für handelsgenutzte Gewerbeimmobilien”.
Das Beratungsunternehmen bezeichnet die Trendwende im dritten Quartal 2009 als „nachhaltig” und sieht fürs neue Jahr positive Anzeichen für den Handelsimmobilienmarkt.
Generell seien die großen Einkaufszentren besser durch das Krisenjahr 2009 gekommen, als gemeinhin erwartet wurde. Dennoch müssten auch diese Konsumtempel permanent an sich arbeiten: „Gleichförmigkeit, fehlende Authentizität und mangelnde Kundenorientierung” müssten vermieden werden, wenn die Zentren sich am Markt behaupten wollen.
Rüdiger Thräne, Geschäftsführer von Kemper's Jones Lang LaSalle Retail: „Mehr denn je müssen die Anbieter ihre Kunden kontinuierlich neu begeistern.”