Duisburg. In Duisburg kommen auf 100 Corona-Fälle bislang 2,7 Tote. Wie oft Duisburger welcher Altersgruppen bislang an/mit Covid-19 gestorben sind.
Das Gesundheitsamt hat bis zum 11. Februar 18.242 Corona-Fälle und 499 Todesopfer erfasst. Daraus ergibt sich ein Fall-Verstorbenen-Anteil von 2,7 Toten je 100 Fälle. Die deutschlandweite Todesrate ist ähnlich hoch. Die Altersverteilung der Duisburger Todesopfer bestätigt das um ein Vielfaches höhere statistische Sterberisiko für Senioren – und dass Covid-19 auch für viele Jüngere tödlich endet.
Der Fall-Verstorbenen-Anteil ist auch in Duisburg bei Frauen und Männern unterschiedlich hoch: Das Virus hat hier 3,2 % der infizierten Männer das Leben gekostet, aber nur 2,3 % der infizierten Frauen (Stand, auch im Folgenden: 11.2.21). Unter den Todesopfern sind Männer mit 55,7 % in der Mehrheit – anders als in der Duisburger Gesamtbevölkerung.
Covid-Tote in Duisburg: Risiko für infizierte Männer doppelt so hoch
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Der Fall-Verstorbenen-Anteil steigt mit dem Alter der Infizierten: in Duisburg von 0,2 % in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen auf 0,8 % (50 bis 59) und 4,2 % (60 bis 69).
In den Risikogruppen sind in Duisburg von den infizierten 70- bis 79-Jährigen 12,3 % verstorben, von den 80-bis 89-Jährigen 19,9 %. Von den positiven Hochbetagten über 90 erlag ebenfalls etwa jeder fünfte Covid-19 (20,1 %).
Bemerkenswert: In den Altersgruppen ab 70 ist das Risiko eines tödlichen Verlaufs unter den Infizierten für Männer nahezu doppelt so hoch wie für Frauen.
58,5 % aller Duisburger Todesopfer waren älter als 80, knapp ein Viertel zwischen 70 und 79 Jahre alt (23,6 %). Die Statistik enthält jedoch auch 68 Verstorbene zwischen 60 und 69 (11,6 % aller Toten) sowie 24 zwischen 50 und 59 Jahre (4,8 %). Das Virus hat darüber hinaus sechs Duisburger das Leben gekostet, die erst zwischen 40 und 49 Jahre alt waren, der jüngste war ein 31-Jähriger.
Dass Ältere besonders gefährdet sind, verdeutlicht auch der Vergleich mit den Infizierten-Zahlen. Denn die meisten Infektionen werden zwar in den vier Altersgruppen zwischen 20 und 50 registriert (20 bis 29 Jahre: 18,6 %; 30–39: 14,2 %; 40–49: 15,7 %; 50–59: 16,0 %). Aber lediglich 11,2 % der bekannt infizierten Duisburger sind 70 oder älter (Stand: 12.2.).
Diese Personengruppen haben ein erhöhtes Sterberisiko
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Das Gesundheitsamt informiert die Öffentlichkeit nicht darüber, ob Verstorbene Vorerkrankungen hatten. Oft wissen Jüngere selbst nichts von ihrem erhöhten Risiko, bis sie stationär behandelt werden. In diesen Gruppen werden schwere Verläufe laut RKI häufiger beobachtet:
„ältere Personen, männliches Geschlecht, Raucher, adipöse (BMI>30) und stark adipöse (BMI>35) Menschen, Menschen mit Trisomie 21, mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Lungenerkrankungen, chronischen Nieren- und Lebererkrankungen, Zuckerkrankheit, Krebs und solche mit geschwächtem Immunsystem (z.B. aufgrund einer Erkrankung oder durch Medikamente)“.
>> HOHE DUNKELZIFFER / RKI-ZÄHLWEISE
■ Die Letalität beschreibt die Anzahl der Verstorbenen als Anteil der tatsächlich Infizierten. Dazu liegen jedoch keine verlässlichen Corona-Daten vor, weil die tatsächliche Anzahl positiver Menschen unbekannt ist. Die hohe Dunkelziffer durch unbemerkte Fälle hat jüngst eine repräsentative Studie von Stadt und Uni Düsseldorf belegt: Unter den untersuchten 18- bis 30-jährigen Düsseldorfern kamen auf einen bekannten Corona-Fall statistisch gesehen 1,3 unerkannte Fälle.
■ Das Risiko, an Covid-19 zu versterben, ist bei bestimmten Vorerkrankungen höher. „Daher ist es in der Praxis häufig schwierig, zu entscheiden, inwieweit SARS-CoV-2 direkt zum Tode beigetragen hat“, erklärt das RKI. „Sowohl Menschen, die unmittelbar an der Erkrankung verstorben sind (,gestorben an’), als auch Personen mit Vorerkrankungen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren und bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die Todesursache war (,gestorben mit‘), werden derzeit erfasst.“
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