Duisburg. . Einem 14-Jährigen droht die dauerhafte Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie. Er soll seine gleichaltrige Freundin erschlagen haben.

Der 14-Jährige, der seine gleichaltrige Freundin in einem seit langem leer stehenden Haus in Duisburg erschlagen haben soll, sitzt mittlerweile vorläufig in der geschlossenen Psychiatrie. Dort soll der Jugendliche auch dauerhaft untergebracht werden, so sieht es die jetzt vorliegende entsprechende Antragschrift der Staatsanwaltschaft vor. Der 14-Jährige muss sich in einem sogenannten Sicherungsverfahren vor dem Duisburger Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord aus Heimtücke vor. Bei der Tat könnte er wegen seiner psychischen Probleme aber schuldunfähig gewesen sein. Einen Termin für den Prozess gibt es noch nicht.

Die Tat hatte im vergangenen Oktober nicht nur in Duisburg für Entsetzen gesorgt: Die Leiche der 14-Jährigen hatte die Polizei an einem Samstagabend im Keller des Abbruchhauses an der Heerstraße in Hochfeld entdeckt, einen Tag, nachdem das Mädchen und ihr Freund vom Bruder (33) der 14-Jährigen als vermisst gemeldet worden waren. Der 14-Jährige war bereits am Tag des Verschwindens abends in Düsseldorf aufgegriffen und wieder zu seinen Eltern gebracht worden, seine Freundin blieb zunächst verschwunden. Von ihm und ihrem Bruder kamen Hinweise, dass sich das junge Paar öfter an der Ruine in Hochfeld aufgehalten habe. Außer der Polizei hatten auch Familienangehörige nach ihr gesucht. Das Abbruchhaus soll ein Treffpunkt der Obdachlosenszene gewesen sein.

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Prozess am Duisburger Landgericht wird nicht öffentlich sein

Nachdem die Polizei die Tote entdeckt hatte, verstrickte sich ihr Freund in seinen Vernehmungen in Widersprüche. Am Tag nach dem Leichenfund wurde er festgenommen. Am Montag ordnete ein Richter zunächst Untersuchungshaft an. Der Tatvorwurf lautete damals noch auf Totschlag. In der Psychiatrie sitzt der 14-Jährige jetzt aufgrund eines sogenannten Unterbringungshaftbefehls.

Laut Obduktion starb das Mädchen durch "stumpfe Gewalteinwirkung". Ihr Freund soll die 14-Jährige mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf malträtiert haben. Nach den Erkenntnissen der Ermittler ereignete sich die Tat im Erdgeschoss des Abbruchhauses. Die Tote soll der 14-Jährige dann in den Keller geschleppt und unter einem Schutthaufen begraben haben. Die Tat hat der Junge gestanden. Zu seinem Motiv hatte die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf den Persönlichkeitschutz sowie das Alter von Täter und Opfer bislang keine Angaben gemacht. Der Prozess vor der als Schwurgericht tagenden Jugendkammer am Landgericht Duisburg wird nicht öffentlich sein.