Duisburg-Rheinhausen. Sven Benentreu ist einer von vier Spielplatzkümmerern in Rheinhausen. Der 27-Jährige möchte Jugendliche mehr in Planungen einbinden.
Sven Benentreu ist nicht nur das jüngste Mitglied der Rheinhauser Bezirksvertretung, sondern auch einer von vier Jugend-, Kinder- und Spielplatzkümmerern im Stadtteil. Nach zwei Semestern Architektur und Städtebau an der Technischen Universität Dortmund entschied sich der mittlerweile 27-Jährige für ein Studium der Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Er ist Vorsitzender der Jungen Liberalen in Rheinhausen, stellvertretender Kreisvorsitzender der Duisburger FDP und arbeitet als Studentische Hilfskraft bei der Stiftung Mercator. Doch der Terminkalender wird noch voller: Seit November ist er einer von vier Jugend-, Kinder- und Spielplatzkümmerern.
Spielplätze in Duisburg: Finanziert durch städtische Gelder
„Wenn die Wirtschaftsbetriebe eine Idee haben, gehen wir zusammen hin und schauen, ob sie umsetzbar ist“, erklärt der Student, während hinter ihm Kinder auf dem Kletterschiff des Spielplatzes im Volkspark toben. „Dann geben wir entweder einen Daumen nach oben oder können Kritik äußern.“
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„Die Entscheidung über die Umsetzung des Projektes trägt die Bezirksvertretung mit“, sagt Sven Benentreu. „Finanziert werden die Spielplätze von städtischen Geldern.“ Welche Spielplätze in Angriff genommen werden und wie viel Geld im Einzelnen zur Verfügung steht, sei von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Duisburg vorgegeben. Die Wirtschaftsbetriebe arbeiten wiederum eng mit dem Jugendamt zusammen.
Spielplatz im Rheinhauser Volkspark: "Der sieht ganz gut aus"
Mit den Spielplätzen ist Sven Benentreu zufrieden. Der Spielplatz im Volkspark in Rheinhausen sei ein gutes Beispiel. „Das ist im Grunde der Hauptspielplatz“, sagt er und deutet auf das große Gelände mit Piratenschiff, Netzschaukel und Wippen. „Und ich finde, der sieht ganz gut aus.“ Seiner Meinung nach hapert es auf dem Gebiet allerdings an der Kommunikation zwischen Bürgern und Politik.
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Er hat sich zum Ziel gemacht, die politischen Vorgänge aktiver zu gestalten und vor allem die Jugendlichen und Kinder miteinzubeziehen. „Ich war selber schon länger nicht mehr auf einem Spielplatz“, sagt er und lacht. „Deshalb bin ich auf die Tipps der Menschen angewiesen.“
Wo noch Nachholbedarf sei, sehen insbesondere Eltern und auch die Kinder selbst. Der junge Lokalpolitiker möchte die aktive Teilhabe der Menschen fördern und ein offenes Ohr bieten. „Ich würde vor allem auf Vereine zugehen und sie einbinden“, erzählt er.
Sven Benentreu aus Duisburg: "Ich möchte Politik vermitteln"
Dabei geht es ihm nicht bloß um das Zusammenzimmern neuer Klettergerüste. „Ich möchte Politik vermitteln. Die wenigsten kriegen mit, was in der Bezirksvertretung beschlossen wird. Dabei liegt es so nahe an der Lebensrealität“, sagt der 27-Jährige. „Die Jugendlichen müssen wissen, dass es mich gibt. Und ich muss wissen, was die Jugendlichen denken.“
Die Politik scheint den Zeitgeist aufgreifen zu wollen. Die Vertretung wird jünger, das digitale Angebot im Rahmen der Initiative Smart City größer. Auf der Internetseite der Wirtschaftsbetriebe findet man ein Verzeichnis der großen Duisburger Spielplätze. Gerade in Zeiten von Corona sei es sinnvoll, die frische Luft zu nutzen. Sven Benentreu warnt dennoch: „Es müssen alle darauf achten, die gegebenen Corona-Maßnahmen einzuhalten.“