Duisburg. Nico Paulerberg veröffentlicht sein erstes Soloalbum. Warum für den Duisburger nicht nur die Songs, sondern auch der Anlass ganz persönlich sind.

Im Jahr 2008 geht Nico Paulerberg aus Duisburg den ersten Schritt auf einem Weg, der nach zwölf Jahren endlich zum Ziel geführt hat: Er schreibt einen Song, einen von sieben, die im Dezember 2020 auf dem ersten Soloalbum des Musikers veröffentlicht werden.

Im Gespräch erklärt der Künstler, der in Duisburg vor allem als Gitarrist der Band „Paperstreet Empire“ bekannt ist, seinen Schaffensprozess und wie ihn ein ganz persönliches Schicksal dazu bewogen hat, die Erlöse für einen guten Zweck zu spenden.

Duisburger Musiker: „Die Songs mussten raus“

Ein Konzept habe es für das Album mit dem klangvollen Namen „When it all comes down to Love“ nie gegeben. „Ich habe immer wieder Songs geschrieben, die zu Paperstreet Empire nicht gepasst haben“, erzählt Nico Paulerberg von der Bandarbeit, „und wenn eigene Songs mit der Band gespielt werden, geht man natürlich auch immer Kompromisse mit den anderen Musikern ein.“ Die sieben Lieder auf der ersten Soloplatte aber, das sind Paulerbergs geistige Kinder durch und durch, „auch dank meinem Produzenten Beray Habip. Der hat meine Vision sofort gesehen.“ Zu der gehören auch Balladen, „die liebe ich“, schwärmt der 37-Jährige.

Die teils opulent arrangierten und produzierten Nummern haben aber alle ganz klein angefangen: Auf Paulerbergs Gitarre. „Ich klimpere ein wenig, es entstehen erste Harmonien und Melodien. Erst wenn mir die gefallen, setze ich mich an die Musiksoftware und nehme einen ersten Entwurf auf.“ Dass die Solo-Songs von Paulerberg ganz persönliche Geschichten erzählen, überrascht da wenig, „diese Lieder mussten einfach raus.“

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Weil Hauptberuf, Band und Leben aber nebenher weiterliefen, dauerte die Produktion geschlagene zwölf Jahre. „Außer an einem Wochenende im Toolhouse-Studio in Hessen gab es keine langen Studio-Sessions. Wir haben meistens einen Song aufgenommen, das war’s.“

Albumerlöse gehen an die Mukoviszidose-Forschung

Ab dem 11. Dezember gibt es „When it all comes down to Love“ in all seiner Pracht bei allen gängigen Musikanbietern wie Spotify oder Apple Music zu hören. Veröffentlicht hat Nico Paulerberg, der als Solointerpret unter dem Namen „Nigelesque“ auftritt, die Songs über die Musikvertriebsplattform „recordjet“, nicht über ein Label.

„Da werden keine Reichtümer bei rumkommen“, ist sich der Musiker bewusst, möglichst viele Menschen will er mit seiner Musik aber dennoch erreichen. Ob Reichtümer oder nicht, die Erlöse des Albums wandern nicht in Paulerbergs Tasche, sondern in die Forschung zur erblichen Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose.

Verein bewirbt das Album in den sozialen Netzwerken

„Die Schwester meines Patenkindes leidet an der Krankheit. Ich bekomme mit, wie traurig das ist“, seufzt Paulerberg. Extreme Vorsicht im Alltag, aufwändige Pflege: Die Erkrankung bringt nicht nur enorme Einschränkungen mit sich, sondern ist bis heute unheilbar und letztendlich tödlich. „Ich sehe, wie aufopferungsvoll die Eltern für ihre Tochter kämpfen, das ist, so schrecklich der Anlass auch ist, toll zu sehen“, sagt Paulerberg, „diese offensichtliche Liebe hat mich auch zum Albumtitel inspiriert“.

Unterstützung gibt es dabei auch vom Mukoviszidose e.V., der die Reichweite seiner Social-Media-Kanäle nutzt, um für Paulerbergs Album zu werben. Denn so kompliziert wie die Krankheit ist, so einfach ist die Rechnung: Je mehr Menschen die Songs von „Nigelesque“ hören, desto mehr Geld fließt in den Kampf gegen Mukoviszidose.