Duisburg. Von der Möglichkeit, Wechselunterricht einzuführen, macht keine Duisburger Schule Gebrauch. Das sind die Gründe für die Zurückhaltung.

Weil der Corona-Inzidenzwert in Duisburg über 200 liegt, könnten die weiterführenden Schulen bis zum Ferienbeginn am 18. Dezember ab Klasse 8 umstellen auf einen Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzunterricht. Das Ziel: Mit kleineren Lerngruppen das Infektionsrisiko senken. Von dieser Möglichkeit machen die Schulen aber keinen Gebrauch.

„Keine Schule hat die Einführung von generellem Wechsel- oder Hybridunterricht angezeigt“, teilte am Freitag eine Sprecherin der Bezirksregierung mit. Bei der Düsseldorfer Schulaufsicht müsste jedes Unterrichtsmodell abgesegnet werden, NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte es bis zur Verständigung von Bundesregierung und Länderchefs abgelehnt, vom Präsenzunterricht abzurücken. Der Schaden für die Bildungsgerechtigkeit überwiege den Nutzen für den Infektionsschutz, meint die Ministerin.

Distanzunterricht wegen Quarantäne ist an den Duisburger Schulen eher die Regel

Dennoch ist der Distanzunterricht auch an Duisburger Schulen eher die Regel als die Ausnahme, weil immer wieder einzelne Schüler oder ganze Lerngruppen wegen Infektionen oder Corona-Kontakten in der häuslichen Quarantäne beschult werden müssen.

Auch einzelne Lehrer unterrichten aus der Isolation ihre Schüler auf Distanz. „Präsenzunterricht ist der Regelfall. Distanzunterricht kommt nur als Folge eines unmittelbaren oder mittelbaren Infektionsgeschehens an einer konkreten Schule in Betracht“, betont die Bezirksregierung auch weiterhin. Solange nicht für ganze Klassen Quarantäne angeordnet oder gesamte Schulen von der Stadt geschlossen werden, sei die Umstellung auf Distanzunterricht nicht möglich.

Vor den Ferien bleiben tatsächlich nur wenige Tage für Distanzunterricht

Der Widerstand hält sich aus mehreren Gründen selbst bei den Schulen in Grenzen, die gern auf ein Hybridmodell umstellen würden.

Zweifel gibt es an der Sinnhaftigkeit, für gerade zwei Wochen bis zu den Ferien hohen Aufwand für nur die Hälfte der Jahrgänge zu treiben. Die Zahl der Distanztage wird durch anstehende Klassenarbeiten, bei die in der Schule geschrieben werden müssen, weiter reduziert. Außerdem mögen viele Schulleiter ihren durch pandemiebedingt ohnehin bereits ausgedünnten Kollegien nicht noch weitere Belastungen zumuten und setzen auf die Devise: Maske auf und durch.