Duisburg. Kann die Gartenausstellung IGA 2027 am Zeitverzug scheitern? Sorgen von NRW-Bauministerin Scharrenbach weist Duisburgs Baudezernent zurück.

Befürchtungen von NRW-Bau- und Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU), die Internationale Gartenausstellung 2027 (IGA) könne wegen Zeitverzugs scheitern, tritt Duisburgs Planungsdezernent Martin Linne entgegen. „Wir haben zwar keine Zeit zu verschenken, aber hier läuft alles im Plan.“

„Es wird knapp, und das bereitet mir große Sorge“, hatte Scharrenbach am vergangenen Donnerstag in einem Interview mit dieser Zeitung gesagt. Weder im laufenden noch für die gerade angelaufene Förderfrist des nächsten Jahres seien in ihrem Ministerium Förderanträge aus den beteiligten Städten eingegangen für die Städtebaumittel zur Realisierung der IGA-Projekte, hatte die Ministerin ihre Mahnung begründet.

In Duisburg-Hochfeld entsteht für die Iga 2027 das Stadtquartier „Rheinort“

„Die Mahnung kann ich nachvollziehen“, sagt Martin Linne mit Blick auf die verbleibenden sechs Jahre bis zum Iga-Start. Es gebe allerdings bei den Duisburger Projekten derzeit keinen Grund, an einer pünktlichen Umsetzung zu zweifeln. Hauptschauplatz wird das Areal des ehemaligen Drahtwerks von ArcelorMittal sein. Südlich der Brücke der Solidarität am Hochfelder Rheinufer entsteht das Stadtquartier „Rheinort“. Weitere Teilvorhaben sollen bis 2027 in Hochfeld zur Aufwertung des Ortsteils realisiert werden.

Antrag für das nächste Förderpaket: Volumen von 40 Millionen Euro

Alles im Plan: Baudezernent Martin Linne sieht keinen Zeitverzug bei den Iga-Projekten in Duisburg.
Alles im Plan: Baudezernent Martin Linne sieht keinen Zeitverzug bei den Iga-Projekten in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Foto: STEFAN AREND

Der Planungsdezernent verweist auf den Hochfelder Rheinpark, dessen erster Abschnitt bereits 2009 fertiggestellt wurde. Weitere sechs Hektar, den südlichen Teil des Drahtwerks, erwarb die Stadt vor vier Jahren, Ende 2017 wurde der Förderantrag vom NRW-Bauministerium bewilligt, Anfang 2019 begannen die Bauarbeiten. Es folgten Erwerb und Förderantrag für den dritten Abschnitt, der Ende 2018 bewilligt wurde. Hier ist der Abriss der Werksanlagen mittlerweile weit fortgeschritten, mit dem Abbruch und der Entwicklung des Geländes ist die saarländische Ferraro Gruppe beauftragt.

Den Antrag für das nächste Förderpaket, es umfasst die Realisierung der IGA-Projekte im Zeitraum 2021 bis 2026, bereitet das Bauamt derzeit vor. Er soll im September 2021 ans Ministerium gehen. „Ein dicker Brocken“, nennt Linne das Volumen von rund 40 Millionen Euro.

Baudezernent: Auch andere NRW-Ministerien fördern Gartenschau-Projekte

Die Sorge von Ina Scharrenbach sei auch deshalb unbegründet, weil nicht nur ihr Ministerium die Iga fördert. Die Bewilligung für weitere 8,3 Millionen Euro, die am 4. November in Duisburg eintraf, kam aus dem NRW-Umweltministerium. Linne: „Es hat nie ein Sonderbudget IGA gegeben, wir mussten uns stets in die Städtebau-Förderung einreihen.“ Die Durchführung der Gartenschau obliege außerdem nicht den Städten, sondern einer beim RVR angesiedelten Gesellschaft. Als Mitglied des Aufsichtsrates überblickt er auch den Stand der Projekte in den anderen IGA-Städten. Grund zur Sorge, sagt der Dezernent, habe er nicht.

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