Duisburg. Wie kann das Infektionsrisiko in Duisburger Schulen reduziert werden? Die Entzerrung des Unterrichtsbeginns ist ein guter erster Schritt.
Die Schulgebäude sind Sache der Stadt, Lehrpersonal und Unterricht Sache des Landes. So weit, so klar. Trotz steigender Infektionszahlen bleibt die Bildungsgerechtigkeit oberstes Gebot für Schulministerin Yvonne Gebauer: Präsenzunterricht für alle – so lange es geht. Eine klare Regel, sie ist förderlich für die Akzeptanz.
Doch die bröckelt an den Schulen, bei Eltern und Städten. Der Druck wächst, das Infektionsrisiko wo möglich zu begrenzen. Die kommunalen Akteure stehen vor einem schwierigen Spagat: Sie müssen Maßnahmen identifizieren, die schnell wirken, aber nicht umgehend von Düsseldorf kassiert werden.
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Aktionismus, der hohen Aufwand verursacht, aber wenig Erfolg verheißt, verbietet sich. Stichwort Klassenteilung: Manches, was da vorgeschlagen wird, ist an vielen Duisburger Schulen gar nicht umsetzbar. Es fehlt an Räumen, Technik, Personal. Jede zweite Woche Distanz-Unterricht? Berufstätige Eltern von jüngeren Schülern werden sich bedanken.
Die Entzerrung des Unterrichtsbeginns ist deshalb ein guter erster Schritt zu besserem Schutz. Das mit dem Schritt durchs Schultor die Maske fällt, das Gedränge an den Haltestellen groß ist, Busse überfüllt sind, darauf weisen Schulleiter seit langem hin.
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Der Druck auf die Ministerin wird weiter wachsen, den Schulen mehr Freiheit zu geben bei der Umsetzung von guten Ideen, die Lehrern, Schülern und Eltern gerecht werden.
Mehr Flexibilität gebietet nicht nur die politische Vernunft. Eine erneute Schulschließung würde die Abschlüsse des Jahres 2021 akut gefährden – das kann keine Ministerin wollen.