Duisburg. Großer Fanaufstand gegen die Rückkehr von Trainer Lettieri nach Duisburg: Das sagen prominente MSV-Anhänger wie Markus Krebs und Joachim Llambi.
Viele Fans des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg sind fassungslos, laufen nach der Entlassung von Torsten Lieberknecht Sturm gegen die Rückkehr von Trainer Gino Lettieri . Vor allem Sportdirektor Ivica Grlic steht wegen der Entscheidung stark in der Kritik. In den sozialen Medien kursiert eine Rote-Karte-Aktion unter dem Motto „Ivo, es ist Zeit zu gehen“. Lettieri war trotz des geglückten Aufstiegs 2015 in die Zweite Liga bei vielen Anhängern nicht wohl gelitten. Arroganz und fehlende Fannähe wurden ihm immer wieder vorgeworfen.
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Ein solches Echo aus der Fanszene hat es bei einer Trainer-Verpflichtung noch nie gegeben: Nach der offiziellen Verkündung des Vereins bricht in den sozialen Medien eine Welle der Kritik über die Entscheider herein. „Ich werde ab heute dem MSV den Rücken kehren“, schreibt ein Nutzer.
Reaktionen auf Lettieri: Anhänger des MSV Duisburg wollen Vereinsmitgliedschaft beenden
Anhänger kündigen an, ihre Vereinsmitgliedschaft zu beenden. Unter anderem mit den harten Begriffen „Sprachlosigkeit“, „Entsetzen“ und „Offenbarungseid“ kommentieren Duisburger die Entscheidung. Vielfach wird eine Fotomontage gezeigt, auf der über einer Roten Karte der Slogan „Ivo, es ist Zeit zu gehen“ geschrieben steht.
Die Botschaft: Die Fans werfen Sportdirektor Grlic vor, einen Trainer verpflichtet zu haben, der nach ihrer Meinung aufgrund der Erfahrungen aus Lettieris erster Amtszeit fachlich und menschlich nicht zum Verein passe.
Markus Krebs: Lettieri-Rückkehr die schwärzeste Stunde beim MSV neben dem Lizenzentzug 2013
So berichtet es auch Comedian Markus Krebs , einer der prominentesten Kritiker der Lettieri-Verpflichtung. Krebs ist „Zebra“ durch und durch und sagt: „Ich äußere mich sonst nie negativ über den MSV, aber das ist für mich neben dem Lizenzentzug 2013 die schwärzeste Stunde. Als ich davon erfahren habe, war ich zehn Minuten sprachlos. Und das ist bei mir ganz selten.“
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In seiner ersten Amtszeit habe Lettieri nicht nur massive Probleme mit den Fans gehabt, sondern auch mit der damaligen Mannschaft aufgrund seines sehr autoritären Führungsstils – „mal abgesehen davon, dass er den Spielern auch noch verboten hat, zu meinen Auftritten zu kommen“, so Krebs. „Er ist mit der ganzen Stadt nie warm geworden. Wie soll so jemand in der derzeitigen Situation eine Aufbruchstimmung erzeugen? Co-Trainer Marvin Compper wäre so einer. Das wäre ein logischer Schritt gewesen.“
Auch ein weiterer „Promi“ unter den MSV-Fans sieht die aktuelle Trainerentscheidung sehr kritisch. „Mir hat schon die Art und Weise der Freistellung von Torsten Lieberknecht nicht gefallen. Die Pläne dafür lagen offenbar schon länger in der Schublade. Man hat dann nur noch auf eine Niederlage gewartet“, sagt Joachim Llambi , gebürtiger Duisburger und bekannt als berüchtigter Juror der RTL-Show „Let’s Dance“.
Joachim Llambi: Selbst eine Verpflichtung von Christoph Daum hätte ich noch eher verstanden
Zur Lettieri-Verpflichtung: „Ich schätze Ivo Grlic sehr, aber da hatte ich andere Namen erwartet. Ich werde immer jedem eine Chance geben, aber zwischen Lettieri und den Fans ist vor fünf Jahren viel kaputt gegangen“, so Llambi. „Die sportliche Leitung hat jetzt nur den Vorteil, dass derzeit niemand im Stadion sein darf und seinen Unmut zeigen kann. Ganz ehrlich: Selbst wenn der MSV Christoph Daum geholt hätte, hätte ich das noch eher verstanden als Lettieri.“
Der Vielgescholtene selbst hat bei seiner offiziellen Vorstellung zumindest nach außen hin gelassen auf entsprechende Nachfragen auf der MSV-Pressekonferenz reagiert. „Ich muss mich jetzt darauf konzentrieren, die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen“, so Lettieri. „Und wenn dann die Ergebnisse wieder da sein werden, wird so mancher seine Meinung über mich ändern. Ich habe aber auch sehr viele positive Stimmen gehört.“
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