Duisburg. Das Jazz-Konzert mit dem Quintett Tribe in der Globus-Gesamtschule dürft das letzte Konzert in Duisburg von der November-Lockdown gewesen sein.

Schon in den letzten Monaten mussten Kulturveranstalter in Duisburg mit den Corona-Schutzmaßnahmen kämpfen. Einige haben sich auch von den strengen Hygiene-Auflagen nicht entmutigen lassen. So wie Eckart Pressler, der wohl das letzte Konzert von dem kulturellen November-Lockdown gerade noch rechtzeitig über die Bühne gebracht hat.

In der Reihe Säulen-Kabinett spielte am Donnerstag das Quintett Tribe. Wegen des prominent besetzten Ensembles zogen Musiker und wie erwartet viele Zuhörer in die benachbarte Globus-Gesamtschule um. Das anspruchsvolle Säulen-Stammpublikum erlebte dann hier ein hochkarätiges CD-Release-Konzert mit ausgefuchster Improvisationskunst und vertrackten Kompositionen.

Musiker kritisiert in Duisburg neue Corona-Maßnahmen als „Aktionismus“

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Zunächst kritisierte Trompeter und Moderator John-Dennis Renken die aktuell beschlossenen Corona-Maßnahmen aus Sicht der Jazz-Szene. Da man hier sehr gut aufeinander aufpasse, sehr diszipliniert sei und hygienetechnisch professionell arbeite, seien die Auftrittsverbote für Jazzer nichts anderes als „Aktionismus“, der nichts bringe.

Zur Band gehörten an diesem Abend Schlagzeuger Bernd Oezsevim, Gitarrist Andreas Wahl, Posaunist Klaus Heidenreich, Saxofonistin Angelika Niescier und Trompeter John-Dennis Renken als gute alte Bekannte aus der Säule, die ein mitreißendes Hörvergnügen jenseits ausgelatschter Mainstream-Pfade garantierten.

Wuchtige Grooves und schneidige Bläsersätze

Zu den Stars des Quintetts zählen die bei Jazz-Fans und Kollegen der Zunft hoch gehandelte Angelika Niescier und John-Dennis Renken, die beide mit dem Titel eines Improvisers in Residence beim Moerser Jazz-Festival geadelt wurden. Während Niescier schon mit Größen wie dem Pianisten Joachim Kühn musizierte, ist Renken unter anderem als Musiker der Bigband The Dorf vor allem im Ruhrgebiet bekannt.

Eröffnet wurde das Konzert mit wuchtigen Grooves vor allem von Gitarrist Andreas Wahl, der für den Fusion-Sound der Band verantwortlich ist, die mit furiosen und schneidenden Bläsersätzen auf hohem Niveau musizierte. Es gab intelligente Eigenkompositionen zu hören mit reichlich Tempo in einem spielerisch offensiven Kollektiv, das von den zahlreichen Jazzfreunden immer wieder mit Applaus bedacht wurde.

Man darf gespannt sein, wann denn das nächste Säulen-Konzert wieder stattfinden kann. Geplant ist es am 2. Dezember mit dem Trio von Horst Hansen.