Duisburg. Corona-Fallzahl und 7-Tage-Inzidenz haben Höchstwerte erreicht. Das Gesundheitsamt hinkt bei der Kontaktverfolgung hinterher. 15 Soldaten helfen.

Die zweite Corona-Welle türmt sich in Duisburg immer höher auf und verschärft die Probleme des Gesundheitsamtes bei der Kontaktverfolgung. Seit Montag telefonieren 15 Bundeswehr-Soldaten mit.

Die Zahl der aktiven Fälle und der Inzidenzwert haben übers Wochenende neue Höchstwerte erreicht. Zwischen Donnerstag- und Sonntagabend ist die Sieben-Tage-Inzidenz von 72,2 auf 93,6 Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen je 100.000 Einwohner gestiegen. Die Zahl der aktuell positiv getesteten Duisburger kletterte im selben Zeitraum um 67 Neuinfektionen auf 467 aktive Fälle – das sind nahezu 200 mehr als auf dem Höhepunkt der ersten Welle (8. April: 278). Der Haupttreiber: 210 labortechnisch bestätigte Neuinfektionen binnen drei Tagen.

Corona in Duisburg: Vier weitere Todesfälle

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Deutlich erhöht hat sich übers Wochenende auch die Zahl der Duisburger, die an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben sind: Das Gesundheitsamt hat am Montag vier weitere Todesfälle gemeldet.

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Die Behörde registrierte den fast schon dramatischen Anstieg der Neuinfektionen übers Wochenende, obwohl das Abstrichzentrum im Theater am Marientor samstags und sonntags weiterhin geschlossen bleibt. Stadtsprecherin Gabi Priem erklärte, „es kommen vermehrt positive Befunde von niedergelassenen Ärzten bei uns an“. In den vergangenen Tagen seien zudem pro Tag zwischen 500 und 700 Testungen im TAM durchgeführt worden.

„Rückstände bei der Kontaktverfolgung“ – 15 Bundeswehr-Soldaten helfen

Die Kontaktpersonen der vielen neuen Infizierten konnten die bislang 80 beteiligten Mitarbeiter noch nicht alle anrufen. „In der letzten Woche haben sich bei der Krankennachverfolgung Rückstände gebildet, die wir mit dem zusätzlichen Personal abbauen werden“, sagt dazu Stadtsprecherin Priem.

Denn am Montag hat die Bundeswehr die angeforderte Unterstützung geschickt: 15 Soldaten helfen fortan im Gesundheitsamt bei der telefonischen Kontaktpersonenverfolgung mit. Darüber hinaus stelle das Land nun drei „Containment Scouts“ in den Dienst der Stadt. Das sind meist Medizin-Studierende. Und „unabhängig davon werden zum 1.11. von der Stadt weitere Studierende befristet eingestellt“, so Priem. Seit Mai bereits telefonieren studentische Aushilfskräfte potenziell Infizierten hinterher.