Duisburg. Die Stadt Duisburg testet bei Reihenuntersuchungen in Altenheimen vorbeugend auf Corona. So viele positive Fälle gab es bei über 16.600 Tests.
Nach dem jüngsten Corona-Ausbruch im Altenheim St. Josef in Alt-Hamborn gibt die Caritas mittlerweile vorsichtig Entwarnung. Herausgekommen waren die ersten 15 Fälle bei einer der vorbeugenden Reihentestungen der Stadt Duisburg. Das Gesundheitsamt hatte sich unabhängig von Landeserlassen im April zur ersten Hochzeit der Pandemie entschlossen, systematisch in Seniorenheimen zu testen. Die zweite Testreihe begann nach Angaben des Stadtsprechers Jörn Esser Mitte August. Der Grund: Senioren sind als „vulnerable“, also besonders verwundbare Gruppe bei einer Infektion besonders gefährdet, schwer zu erkranken.
So sind laut Esser bisher in 57 Altenheimen bei 89 prophylaktischen Reihenuntersuchungen insgesamt 16.618 Tests durchgeführt worden. In manchen Altenheimen, wie aktuell im Caritas-Heim, sei aufgrund positiver Fälle mehrmals getestet worden. „Bislang haben wir 253 positiv getestete Personen registriert, davon 172 Bewohner und 81 Mitarbeiter“, so Esser. „Neben dem Caritas-Heim St. Josef gibt es derzeit erfreulicherweise kein weiteres Heim mit besonders vielen Fällen.“
Stadt Duisburg: Feste Abläufe nach positivem Corona-Test in Altenheimen
Solche vorbeugenden Reihentestungen unterliegen demnach keinen Kriterien. Die Stadt plane die Tests in Absprache mit den Einrichtungen.
Das Caritas-Heim St. Josef zum Beispiel war vor der jüngsten Reihenuntersuchung am 25. September und einer Nachtestung am 5. Oktober nach Angaben der Sprecherin Larissa Braunöhler bereits am 8. Juni komplett getestet worden. Damals seien alle Ergebnisse negativ gewesen – ebenso bei der ersten Reihentestung des zweiten Caritas-Altenheims in Duisburg, St. Clemens, am 26. Juni. Ende Oktober soll hier die zweite Runde folgen.
Wenn Bewohner oder Mitarbeiter von Altenheimen positiv getestet werden, gibt es nach Angaben des Stadtsprechers Jörn Esser klare Regeln und Abläufe gemäß der Corona-Schutzverordnung NRW, basierend auf den Richtlinien des Robert Koch-Instituts (RKI). Zunächst werde nicht nur das Amt für Soziales Wohnen, sondern auch die jeweilige Einrichtungsleitung informiert. Außerdem werden die infizierten Senioren isoliert und nur noch von Pflegepersonal versorgt, das ausschließlich für sie zuständig sind.
NRW: Bei Corona-Fällen oder -Verdacht sind Bewohner und Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung regelmäßig zu testen
Gemäß einer Allgemeinverfügung des Landes sind zudem alle Bewohner sowie das Personal von Pflegeeinrichtungen, in denen SARS-CoV-2-Infektionen bekannt sind oder nicht ausgeschlossen werden können, ab dem ersten Verdachtsfall regelhaft zu testen. Dies geschieht, um die Dauer der getrennten Versorgung auf das zwingend erforderliche Maß zu beschränken.
Komplette Häuser werden unter Quarantäne gestellt, wenn eine betroffene Gruppe nicht in einem bestimmten Abschnitt isoliert werden kann und die infizierten Bewohner auf mehreren beziehungsweise auf allen Wohnbereichen verteilt sind, erläutert Stadtsprecher Esser. Die Bewohner müssen dann auf ihren Zimmern bleiben, und es gibt ein generelles Besuchsverbot für die komplette Einrichtung.
Wenn die betroffene Gruppe in einem (Wohn-) Bereich isoliert werden kann, bleibt der Rest des Hauses beispielsweise für Angehörige offen.
Mit Aufhebung der Quarantäne sind auch wieder Besuche zugelassen
Die Quarantäne bei Infizierten kann laut Esser bei unkomplizierten Verläufen nach zehn Tagen aufgehoben werden, wenn sie 48 Stunden lang symptomfrei waren – bei Kontaktpersonen dann aufgrund der längeren Infektiosität erst nach zwei Wochen. Mit Aufhebung der Quarantäne sind entsprechend auch wieder Besuche zugelassen.