Duisburg. Wegen schweren Diebstahls stand ein Duisburger (20) vor dem Amtsgericht. Doch auch nach zwei Verhandlungstagen blieb seine Täterschaft fraglich.

Das Verfahren um 2000 Euro, die in der Nacht zum 5. September 2019 aus dem Tresor eines Kfz-Sachverständigenbüros in Homberg verschwanden, war spannend wie ein Krimi: viele Indizien, aber kein durchschlagender Beweis. Doch im Gegensatz zu unterhaltsamen Filmen oder Büchern gab es am Ende des Prozesses gegen einen 20-jährigen Duisburger vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz keine Auflösung des Falles.

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Laut Anklage hatte der junge Mann, der damals in dem Büro arbeitete, seine Firmenschlüssel und seine Kenntnis von dem Zahlencode des Geldschrankes genutzt, um an das Geld zu kommen. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass zu beidem nur drei Personen Zugang gehabt hätten. Außerdem hatte eine Funkzellenauswertung ergeben, dass ein Handy, das angeblich auf den Vater des Angeklagten registriert war, sich in der Tatnacht in der Nähe des Tatortes befunden hatte.

Indizien lösten sich in Luft auf, Beweise fehlten

Laut Zeugenaussagen hatten zur Tatzeit allerdings viel mehr Personen Zugang zu den Firmenschlüsseln gehabt und – man kann sich nur wundern – auch den Tresor-Code gekannt. Und auch, wem das geortete Handy denn nun gehörte, war nicht eindeutig aufzuklären. Übrig blieben nur die Bilder einer Überwachungskamera, die einen vermummten Mann zeigten. Eindeutig erkennen konnte man den Angeklagten auf den Aufnahmen aber nicht.

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Auch der zweite Verhandlungstag bescherte wenig Beweise. Weder für die eindeutig Schuld, noch für die eindeutige Unschuld des 20-Jährigen. Im Einverständnis aller Beteiligten wurde das Verfahren schließlich ohne Auflagen eingestellt.